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Hauptbahnhof Münster: Grüne und Volt setzen Zeichen gegen Wildpinkeln

Jugendlicher löst mit Spielzeugwaffe Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Münster aus und muss mit Konsequenzen rechnen. Die Bundespolizei vollstreckt zwei Haftbefehle am Hauptbahnhof Münster. Innerhalb kurzer Zeit wurden zwei gesuchte Männer festgenommen und der Justiz übergeben.
Foto: David Olef

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Der Hauptbahnhof Münster steht seit Langem wegen starker Verunreinigungen durch Wildpinkler in der Kritik. Besonders betroffen sind die Bereiche rund um die ehemalige Sparda-Bank und die alte Bahnhofspost. Nun haben Grüne und Volt einen Antrag eingebracht, der kurzfristige Abhilfe schaffen soll – und eine Mehrheit im Stadtrat überzeugt hat.

Wertmarken für mehr Hygiene: Kostenloser Toilettenzugang für Bedürftige

Kernstück des beschlossenen Antrags ist die Ausgabe kostenloser Sanifair-Wertmarken. Diese sollen an obdachlose Menschen und Drogenabhängige verteilt werden, die sich den kostenpflichtigen Zugang zu den Bahnhofstoiletten nicht leisten können. Die Wertmarken geben Zugang zu den Sanifair-Anlagen im Hauptbahnhof, ohne dass dafür gezahlt werden muss.

Verteilung über soziale Einrichtungen

Die Gutscheine sollen nicht wahllos verteilt werden. Vorgesehen ist, dass Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die Bahnhofsmission sowie weitere soziale Einrichtungen die Verteilung übernehmen. So wird sichergestellt, dass die Wertmarken tatsächlich bei den Menschen ankommen, die sie benötigen. Ziel ist es, hygienische Alternativen zum Wildpinkeln zu schaffen – schnell, unkompliziert und praxisnah.

Sanifair zeigt sich offen für Kooperation

Der Toilettenbetreiber Sanifair reagierte grundsätzlich positiv auf die Initiative. Unter bestimmten Bedingungen sei man bereit, das System mit den Wertmarken zu testen. Damit steht einem Pilotversuch zur Verbesserung der hygienischen Zustände am Hauptbahnhof nichts im Wege – zumindest aufseiten des Anbieters.

Politische Unterstützung aus mehreren Lagern

Neben den Grünen und Volt unterstützte auch die SPD den Antrag. Die Sozialdemokraten betonten, wie wichtig niederschwellige Lösungen für Menschen in schwierigen Lebenslagen seien. CDU und FDP hingegen stimmten gegen den Antrag. Ihre Sorge: Es könne ein Anreiz geschaffen werden, sich noch länger im Bahnhofsbereich aufzuhalten. Die Mehrheit des Rates sah das anders und beschloss den Antrag.

Beleuchtung soll Wildpinkeln zusätzlich erschweren

Ein zweiter Punkt des Antrags betrifft die Beleuchtung. Rund um das frühere Gebäude der Sparda-Bank sowie an der alten Bahnhofspost soll es heller werden. Dort seien die Verschmutzungen besonders gravierend. Eine bessere Ausleuchtung soll das Wildpinkeln in dunklen Ecken unattraktiver machen und so zur Verbesserung des Gesamtbildes beitragen.

Stadt soll Maßnahmen zügig umsetzen

Mit dem Beschluss wurde die Stadtverwaltung beauftragt, die Maßnahmen nun umzusetzen. Dazu gehört auch die Kontaktaufnahme mit den Eigentümern der betroffenen Gebäude. Diese sollen dafür gewonnen werden, aktiv an der Verbesserung der Situation mitzuwirken.

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