Der Haushaltsplan 2025 für den NRW-Teil des Bistums Münster steht im Zeichen eines deutlichen Defizits. Bei geplanten Erträgen von 741,7 Millionen Euro und Ausgaben in Höhe von 767,8 Millionen Euro ergibt sich eine finanzielle Lücke von 26,1 Millionen Euro. Dieses Defizit soll aus der Ausgleichsrücklage gedeckt werden, was jedoch langfristig keine nachhaltige Lösung darstellt. Die sinkenden Mitgliederzahlen und steigende Kosten sind zentrale Herausforderungen, die das Bistum bewältigen muss.
Das geplante Defizit von 26,1 Millionen Euro resultiert aus verschiedenen Faktoren. Einer der Hauptgründe sind die wachsenden Personalaufwendungen, die 2025 auf 249,6 Millionen Euro steigen werden – eine Zunahme von 6,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Hinzu kommen die Auswirkungen von Tarifsteigerungen und Versorgungsabsicherungen, die die Erträge auf einem unzureichenden Niveau halten. Besonders betroffen sind die Bereiche der Kirchengemeinden, der Kindertageseinrichtungen und der katholischen Schulen, die hohe Aufwendungen erfordern.
Mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen um 10 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2024 verschärft sich die finanzielle Lage des Bistums Münster. Zwar bleiben die Kirchensteuern mit 457,5 Millionen Euro der größte Ertragsposten und machen 62 % der Gesamterträge aus, doch sinkende Mitgliederzahlen und eine schwächere Konjunkturentwicklung stellen zusätzliche Risiken dar.
Um das Defizit von 26,1 Millionen Euro zu kompensieren und zukünftige finanzielle Engpässe zu vermeiden, ist eine Reduzierung der Aufwendungen notwendig. Die mittelfristige Finanzplanung des Bistums sieht bis 2030 eine Entlastung von 45 Millionen Euro vor. Vor allem in den pastoralen Strukturen, den kirchlichen Vermögensbereichen sowie im Bereich Klimaschutz und Förderung von Projekten im globalen Süden und Osteuropa sind Anpassungen geplant.
Das Defizit von 26,1 Millionen Euro im Haushaltsplan 2025 des Bistums Münster verdeutlicht, wie dringend langfristige Finanzlösungen gefunden werden müssen. Sinkende Mitgliederzahlen, steigende Personalaufwendungen und ein Rückgang der Kirchensteuereinnahmen belasten das Bistum. Eine nachhaltige Finanzplanung ist entscheidend, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Ausgleichsrücklage nicht weiter zu beanspruchen.