
Die Kriminalstatistik 2024 für Münster zeigt einen positiven Trend: Die Zahl der Straftaten ist gesunken. Insgesamt wurden 33.274 Delikte erfasst, was einem Rückgang von 4,46 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei der Kinder- und Jugendkriminalität. Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren fiel um mehr als 13 Prozent. Noch stärker sank die Kriminalitätsrate der 14- bis 18-Jährigen mit einem Rückgang von 18,6 Prozent.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei, Jugendamt und Staatsanwaltschaft zeigt Wirkung. Insbesondere das Haus des Jugendrechts hat sich bewährt. Dort werden gezielt Maßnahmen ergriffen, um Jugendliche aus der Kriminalität herauszuholen. Diese Entwicklung ist auch dem Engagement der städtischen Ämter und freien Träger zu verdanken.
Ein entscheidender Faktor für den Rückgang der registrierten Straftaten ist das seit April 2024 geltende Konsumcannabisgesetz. Durch die Entkriminalisierung des Besitzes kleiner Mengen Cannabis sank die Zahl der Rauschgiftdelikte um 38 Prozent auf 1.180 Taten.
Laut der Kriminalstatistik 2024 für Münster hat dies direkte Auswirkungen auf die Gesamtzahlen. Die Polizei konzentriert sich nun verstärkt auf den Kokainhandel. Trotz erschwerter Ermittlungsbedingungen konnten 56 Personen wegen Rauschgiftdelikten festgenommen werden.
Besorgniserregend ist jedoch, dass die Gewaltkriminalität deutlich zugenommen hat. Die Zahl dieser Delikte stieg um gut 14 Prozent auf 1.170 Fälle. Besonders auffällig ist, dass immer häufiger Messer eingesetzt werden. In 156 Fällen wurden Messer als Tatmittel genutzt – ein Anstieg um 37 Prozent.
Die Polizei plant deshalb Maßnahmen zur Eindämmung dieser Entwicklung. Dazu gehört die Einrichtung einer Waffenverbotszone im Hauptbahnhofsumfeld. Mit einer Null-Toleranz-Strategie soll die Sicherheit im Bahnhofsbereich zudem erhöht werden.
Die Zahl der Raubdelikte ist von 313 auf 270 gesunken. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote auf 64 Prozent gesteigert werden. Dies ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre.
Diebstahl macht weiterhin den größten Anteil der registrierten Delikte aus. Besonders betroffen ist der Bereich des Fahrraddiebstahls. Mit 5.204 Fällen entfallen rund 30 Prozent der Diebstahlsdelikte auf gestohlene Fahrräder oder Fahrradteile.
Erfreulich ist der Rückgang bei Wohnungseinbruchdiebstählen. Die Fallzahlen sind um 20 auf 409 gesunken. Besonders bemerkenswert: Die Zahl der Einbrüche bei Tageslicht fiel auf ein Zehnjahrestief.
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger liegt bei knapp 40 Prozent. Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz sind dabei nicht eingerechnet. Die Polizei arbeitet mit Kooperationspartnern zusammen, um die Integration zu verbessern.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 40 Mordkommissionen unter der Leitung der Münsteraner Polizei geführt. Dabei lagen 31 Tatorte außerhalb Münsters.
Cyberkriminalität bleibt weiterhin ein Problem. Zwar sind die Fallzahlen um zehn Prozent auf 570 Fälle gesunken, doch die Polizei betont, dass viele Delikte nicht in der Statistik erfasst werden, da sie im Ausland verübt wurden.
Die Kriminalstatistik 2024 für Münster zeigt positive Entwicklungen, insbesondere im Bereich der Jugendkriminalität. Gleichzeitig gibt es jedoch Herausforderungen bei der Gewaltkriminalität und Cybercrime. Die Polizei setzt verstärkt auf Prävention und gezielte Ermittlungsarbeit, um die Sicherheit in der Stadt weiter zu verbessern.