
Am Sonntag, dem 11. Mai 2025, wird auf dem Stubengassenplatz in Münster eine Kundgebung für ein AfD-Verbot stattfinden. Die Veranstaltung beginnt um 15:30 Uhr und wird vom Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ organisiert. Hintergrund ist die jüngste Einstufung der Partei durch das Bundesamt für Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“. Vor diesem Hintergrund ruft das Bündnis zu einer öffentlichen Versammlung auf, um über die politische und juristische Bewertung der Partei zu diskutieren und ein mögliches Verbot zu fordern. Die Veranstaltung soll den Blick auf den Umgang mit rechtsextremen Tendenzen in Parlamenten und Gesellschaft lenken.
Im Mittelpunkt der Kundgebung für ein Verbot der AfD steht der Appell an den Deutschen Bundestag, ein offizielles Verbotsverfahren gegen die Partei einzuleiten. Die Veranstalter verweisen auf demokratiefeindliche Aussagen und Strukturen innerhalb der Partei sowie auf Verbindungen zu rechtsextremen Gruppierungen. Ein Parteiverbot, so die Initiative, sei angesichts der aktuellen Entwicklungen ein geeignetes Mittel, um die Demokratie vor weiteren Erosionen zu schützen. Der Vorstoß richtet sich insbesondere an die demokratischen Fraktionen im Bundestag, von denen sich das Bündnis einen klaren politischen Willen erwartet.
Die Kritik an der AfD, wie sie im Rahmen der Veranstaltung geäußert wird, konzentriert sich unter anderem auf die öffentliche Rhetorik gegenüber marginalisierten Gruppen und die strategische Nähe zu neonazistischen Akteuren. Nach Ansicht der Veranstalter verändere sich die politische Kultur durch solche Einflüsse nachhaltig. Befürchtet wird, dass bei einer weiteren politischen Etablierung der Partei Grundrechte eingeschränkt und demokratische Strukturen geschwächt werden könnten. Die AfD selbst weist solche Vorwürfe regelmäßig zurück und spricht von politisch motivierter Ausgrenzung.
Laut Angaben der Polizei wurden für die Kundgebung rund 500 Teilnehmende angemeldet. Erfahrungsgemäß könnten jedoch mehr Menschen erscheinen, da ähnliche Veranstaltungen in der Vergangenheit auf breite Resonanz gestoßen sind. Münster gilt als politisch aktive Stadt mit einer gut vernetzten Zivilgesellschaft. Entsprechend hoch ist das Interesse an politischen Versammlungen dieser Art, besonders wenn es um Themen wie Rechtsextremismus und den Schutz demokratischer Grundwerte geht. Die öffentliche Diskussion über ein mögliches Parteiverbot dürfte durch die Kundgebung zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten.
Die Diskussion über ein mögliches Verbot der AfD bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit und wehrhafter Demokratie. Nach deutschem Verfassungsrecht ist ein Parteienverbot nur unter engen Voraussetzungen möglich. Die Hürden dafür sind hoch, was frühere Verfahren – etwa gegen die NPD – gezeigt haben. Dennoch sehen einige Initiativen den Moment gekommen, einen erneuten Versuch zu unternehmen. Ob daraus tatsächlich ein Antrag vor dem Bundesverfassungsgericht entsteht, bleibt abzuwarten.