Die Masematte, eine Geheimsprache aus Münster, wurde kürzlich von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Diese Anerkennung würdigt die kulturelle und historische Bedeutung der Masematte, die im 19. Jahrhundert entstand. Die Masematte ist eine Mischung aus Hoch- und Plattdeutsch mit etwa 600 Wörtern und wurde ursprünglich von jüdischen Viehhändlern, Handwerkern, Tagelöhnern und fliegenden Händlern gesprochen, die meist zugewandert waren.
Die Masematte entstand im 19. Jahrhundert und diente als Ausdruck von Gruppenidentität und Reaktion auf die Ablehnung durch die ansässige Bevölkerung. Diese Geheimsprache half den Sprechern, sich abzugrenzen und ihre Gemeinschaft zu stärken. Klaus Siewert, ein ehemaliger Sprachforscher der Universität Münster, hat über 20 Jahre für die Würdigung der Masematte gearbeitet und wesentlich zur Anerkennung durch die UNESCO beigetragen.
Die Masematte wird heute noch von verschiedenen Gruppen in Münster genutzt, darunter auch die Fußballfans des Zweitligisten Preußen Münster. Engagierte Verfechter der Masematte, bieten Sprachkurse und Schreibwerkstätten an, um die Sprache lebendig zu halten.
Kritiker sehen die Gefahr, dass die Masematte als „künstliche Spaßsprache“ genutzt wird und ihre ursprüngliche Bedeutung verliert. Andere betonen jedoch die Wichtigkeit der Masematte als Identitätsmerkmal und kulturelles Erbe Münsters.
Die Masematte, nun als immaterielles Kulturerbe anerkannt, bleibt ein wichtiger Teil der münsterschen Identität. Durch die Bemühungen von engagierten Personen wird die Masematte weiterhin gepflegt und gefördert. Diese einzigartige Geheimsprache spiegelt die reiche Geschichte und kulturelle Vielfalt Münsters wider.