Laut dem vorläufigen Ergebnis entsendet NRW 20 der insgesamt 96 deutschen Abgeordneten ins Europaparlament. Dies zeigt die bedeutende Rolle NRWs in der europäischen Politik.
Helmut Geuking von der Familien-Partei aus Billerbeck im Münsterland hat sich ein Mandat gesichert. Die Familien-Partei erreichte 0,6 Prozent der Stimmen bei der Europawahl. Da es bei der Europawahl in Deutschland keine Sperrklausel gibt, reichte dieses Ergebnis aus, um ein Mandat zu erhalten. Helmut Geuking ist der Spitzenkandidat der Familien-Partei und wird somit das Münsterland im Europaparlament vertreten. Bislang waren es zwei Abgeordnete aus dem Münsterland.
Die CDU konnte wie bereits 2019 sechs Plätze gewinnen und stellt damit die meisten Mandate aus NRW. Allerdings schaffte es Sabrina Salomon, die höchst platzierte münsterländische CDU-Kandidatin, nicht ins Europaparlament. Sie stand auf Platz acht der NRW-Liste der CDU. Trotz dieses Rückschlags bleibt die CDU die stärkste Kraft aus NRW im Europaparlament und setzt sich somit gegen andere Parteien durch.
Die NRW-SPD entsendet insgesamt zwei Abgeordnete nach Brüssel. Ein dritter SPD-Abgeordneter ist noch mit Erstwohnsitz in Berlin gemeldet, was die Vertretung der SPD aus NRW in Brüssel beeinflusst. Die Grünen aus NRW haben nur noch drei Abgeordnete im Europaparlament, darunter die Spitzenkandidatin Terry Reintke. Dies stellt einen Rückgang dar, der die Partei dazu veranlassen könnte, ihre Strategie zu überdenken.
Die AfD konnte wie bisher zwei Mandate gewinnen, was ihre konstante Präsenz im Europaparlament sichert. Auch die NRW-FDP entsendet zwei Abgeordnete nach Brüssel. Unter ihnen ist die bekannte Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die ihre Arbeit auf europäischer Ebene fortsetzen wird. Dies zeigt, dass die Wählerbasis der AfD und FDP in NRW stabil bleibt.
Neben den großen Parteien konnten auch kleinere Parteien Mandate gewinnen. Die BSW, die Linke, die Tierschutzpartei, die Familien-Partei und die PdF gewannen je ein Mandat für Bewerber aus NRW. Diese Erfolge der Kleinparteien unterstreichen die Vielfalt und das breite politische Spektrum, das NRW im Europaparlament repräsentiert. Besonders die Familien-Partei mit Helmut Geuking konnte von der fehlenden Sperrklausel profitieren und sich so eine Stimme in Brüssel sichern.
NRW entsendet 20 Abgeordnete ins Europaparlament und bleibt damit ein starkes Bundesland in Brüssel. Die Vielfalt der vertretenen Parteien spiegelt die politische Diversität der Region wider.