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Neue Abnehmspritzen: Wundermittel oder Risiko?

Die neuen Abnehmspritzen
Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash

Sie sollen einfach und schnell die Pfunde purzeln lassen: Die neuen Abnehmspritzen sind derzeit stark nachgefragt und umworben. Doch sind die neuen Medikamente wirklich so revolutionär und risikofrei wie angepriesen? Oder bergen die Wundermittel auch Gefahren?

Abnehmen ohne Hunger und Sport?

Eine der neuen Spritzen mit dem Wirkstoff Semaglutid verspricht, das Abnehmen extrem zu erleichtern. Laut Hersteller können Patienten damit im Schnitt 15 Prozent ihres Körpergewichts verlieren – und das ganz ohne Hungergefühl oder Sport. Für viele Übergewichtige klingt das nach einem Traum. Endlich scheint es ein Allheilmittel gegen die überflüssigen Pfunde zu geben.

Doch die vermeintlichen Wundermittel haben auch Schattenseiten. Sie können langfristig das Risiko für schwere Erkrankungen wie Krebs erhöhen. Zudem sind die Medikamente sehr teuer und haben teils heftige Nebenwirkungen. Sind die neuen Abnehmspritzen also wirklich eine revolutionäre Erfolgsgeschichte? Oder überwiegen bei den vermeintlichen Wundermitteln die Risiken?

So wirken die neuen Abnehmspritzen

Die innovativen Spritzen ahmen körpereigene Botenstoffe nach, die normalerweise die Verdauung regulieren. Sie aktivieren Rezeptoren im Gehirn, die das Hungergefühl dämpfen. Gleichzeitig wird die Magenentleerung verlangsamt. Dadurch essen Patienten automatisch weniger, ohne hungern zu müssen.

Langfristig muss das Medikament gespritzt werden, da sonst der Jo-Jo-Effekt droht und die Kilos schnell wieder zurückkommen. Die Spritzen ersetzen also keine dauerhafte Ernährungsumstellung. Trotzdem können sie Übergewichtigen den Einstieg in einen neuen Lebensstil erleichtern.

Teure Behandlung mit Nebenwirkungen

Die neuen Spritzen sind extrem teuer. Die Behandlungskosten können schnell bei über 1000 Euro im Monat liegen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Für viele Patienten bedeutet das eine enorme finanzielle Belastung.

Hinzu kommen mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In seltenen Fällen kam es auch zu Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Langzeitfolgen wie ein erhöhtes Krebsrisiko sind nicht auszuschließen, konnten aber bisher nicht abschließend geklärt werden.

Vor allem für Normalgewichtige sind die vermeintlichen Wundermittel daher keine sinnvolle Abkürzung für ein paar überflüssige Kilos. Studien belegen zudem, dass der Gewichtsverlust umso stärker ausfällt, je adipöser der Patient ist.

Hoffnungsträger gegen Adipositas

Für stark übergewichtige Menschen können die neuen Medikamente trotzdem ein Segen sein. Adipositas geht oft mit Begleiterkrankungen wie Diabetes einher und führt zu einer verringerten Lebenserwartung. Mit herkömmlichen Diäten gelingt Betroffenen eine dauerhafte Gewichtsreduktion kaum.

Die Spritzen ermöglichen einen leichteren Start in einen gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung und ausgewogener Ernährung. Sie senken bei adipösen Patienten nachweislich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Trotz hoher Kosten und Nebenwirkungen sind die Medikamente daher speziell für extrem Übergewichtige eine sinnvolle Therapieoption.

Vorsicht vor gefälschten Wundermitteln

Aufgrund der starken Nachfrage wittern Kriminelle ein lukratives Geschäft. Im Internet werden Abnehmspritzen mit angeblich gleicher Wirkung wie das Originalmedikament zu Dumpingpreisen angeboten. Doch die Inhaltsstoffe der Präparate sind unbekannt und die Wirksamkeit nicht belegt.

Wer auf solche falschen Versprechen hereinfällt, riskiert nicht nur, dass die Spritzen wirkungslos bleiben. Schlimmstenfalls können die Substanzen auch gesundheitsschädliche Wirkung haben. Patienten sollten die neuen Medikamente daher nur nach ärztlicher Verordnung und aus seriösen Quellen beziehen.

Fazit: Kein Wundermittel, aber sinnvolle Therapie

Die neuen Abnehmspritzen sind kein Wundermittel ohne Nebenwirkungen und Risiken. Als Teil einer umfassenden Therapie können sie stark übergewichtigen Menschen aber helfen, die ersten Schritte aus der Adipositas zu gehen. Unter ärztlicher Aufsicht und bei korrekter Anwendung überwiegen bei dieser Patientengruppe die Chancen der Behandlung mögliche Risiken.