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Razzia im Nagelstudio in Bocholt: Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug

Besonders schwerer Diebstahl am Hagener Hauptbahnhof: Eine hilflose 17-Jährige wird ausgeraubt. Polizei ermittelt gegen zwei Verdächtige. Bei einer Razzia im Nagelstudio in Bocholt wurden illegale Beschäftigung und menschenunwürdige Bedingungen entdeckt. Ermittlungen zu Sozialversicherungsbetrug laufen.
Foto: Henning Westerkamp

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Eine groß angelegte Razzia im Nagelstudio in Bocholt hat schwere Vorwürfe ans Licht gebracht. Die Behörden ermitteln wegen Sozialversicherungsbetrugs und illegaler Beschäftigung. Der mutmaßliche Schaden beläuft sich auf rund 480.000 Euro. Insgesamt wurden zwölf weitere Objekte durchsucht, darunter Standorte in Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Berlin.

Umfangreiche Durchsuchungen an mehreren Standorten

Die Razzia im Nagelstudio in Bocholt war Teil einer größeren Aktion. Neben dem betroffenen Studio in Bocholt wurden insgesamt zwölf weitere Objekte durchsucht. Die Ermittler konzentrierten sich auf Verdachtsfälle in mehreren Städten, darunter Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Berlin. Die Maßnahmen erfolgten im Rahmen laufender Ermittlungen durch das Hauptzollamt Münster und die Staatsanwaltschaft.

Illegale Arbeitsbedingungen aufgedeckt

Im Fokus der Ermittlungen steht der Verdacht, dass bis zu neun Menschen vietnamesischer Herkunft ohne gültige Papiere beschäftigt wurden. Die Löhne der Beschäftigten sollen weit unter den tatsächlichen Einnahmen des Studios gelegen haben. Die Razzia im Nagelstudio in Bocholt brachte auch erschreckende Lebensbedingungen der Betroffenen ans Licht.

Menschenunwürdige Unterbringung entdeckt

Besonders schockierend war die Entdeckung der Ermittler im Keller des Studios. Dort lebte eine Frau unter prekären Bedingungen in einem fensterlosen Raum. In einem weiteren Gebäude fanden die Einsatzkräfte ein Matratzenlager mit sechs Schlafplätzen. Diese Funde werfen ein düsteres Licht auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Betroffenen.

120 Einsatzkräfte im Einsatz

An der Razzia im Nagelstudio in Bocholt waren insgesamt 120 Einsatzkräfte beteiligt. Zur Unterstützung kam auch ein speziell ausgebildeter Bargeldspürhund zum Einsatz. Die Ermittlungen von Hauptzollamt Münster und Staatsanwaltschaft laufen weiterhin. Noch ist unklar, welche weiteren Konsequenzen die Verantwortlichen erwarten.

Ermittlungen laufen weiter

Die aufgedeckten Verstöße werfen ernste Fragen zur Arbeitsausbeutung und illegalen Beschäftigung in der Branche auf. Die Behörden werden nun die Beweislage auswerten und über mögliche Anklagen entscheiden.