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Sex-Dates als Falle: Trio verurteilt wegen räuberischer Erpressung

Ex-Bürgermeister von Ostbevern verurteilt: Dreieinhalb Jahre Haft wegen Bestechlichkeit. Details zu Urteil, Hintergründen und Konsequenzen. Urteil nach Gewaltverbrechen in Bielefeld: Vater zu lebenslanger Haft, Mutter zu Jugendstrafe. Revision wurde bereits angekündigt. Ein Trio aus Münster und Rheine lockte Freier mit Sex-Dates als Falle in eine Wohnung, bedrohte sie mit einem Messer und raubte sie aus.
Foto: Arek Socha

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Ein Trio aus Münster und Rheine nutzte ein Kleinanzeigen-Portal, um Freier mit vermeintlichen Sex-Dates in eine Falle zu locken. Die Männer wurden in eine Wohnung gelockt, in der sie mit einem Messer bedroht und ausgeraubt wurden. Der Haupttäter setzte seine Opfer massiv unter Druck und zwang sie zur Herausgabe von Bargeld. In vier Fällen war ein Komplize anwesend, der den Haupttäter unterstützte. Die Methode war immer die gleiche: Nach der Kontaktaufnahme über die Plattform wurden die Freier zu einem Treffen eingeladen, doch statt eines Dates erwartete sie eine brutale Bedrohungssituation.

Das Vorgehen des Trios sorgte für Angst und Schrecken. Die Opfer hatten kaum eine Möglichkeit zur Gegenwehr, da sie mit einer Waffe bedroht wurden und in einer Umgebung waren, aus der sie nicht entkommen konnten. Die Täter gingen mit einer erschreckenden Routine vor, was darauf hindeutet, dass die Masche gezielt und mit voller Absicht geplant war.

Räuberische Erpressung: Geringe Beute, hohe Gewaltbereitschaft

Der Fall wurde als besonders schwere räuberische Erpressung eingestuft. Das Gericht betonte, dass nicht die Höhe der Beute entscheidend sei, sondern die massive Gewaltandrohung und der psychische Druck auf die Opfer. Die Bedrohung mit einem Messer hinterließ bei den Betroffenen nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Schäden.

Die geringe Beute zeigte zudem, dass es den Tätern nicht um große Geldsummen ging, sondern um die wiederholte Durchführung der Masche. Trotz der vergleichsweise kleinen Beträge war die psychologische Belastung für die Opfer enorm. Besonders perfide war, dass die Täter das Vertrauen der Freier durch die Anbahnung über das Kleinanzeigen-Portal ausnutzten und so ihre kriminellen Taten immer wieder durchführen konnten.

Sex-Dates als Falle in Münster: Das Urteil des Gerichts

Das Gericht fällte am Ende ein differenziertes Urteil: Der Haupttäter wurde zu 6,5 Jahren Haft verurteilt. Die Frau aus Münster erhielt eine Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren. Der Komplize aus Rheine kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon.

Familiäre Umstände beeinflussen das Strafmaß

Eine besondere Rolle spielte die familiäre Situation der Frau aus Münster. Während einiger der Taten befanden sich ihre Kinder im Nebenzimmer. Dieser Umstand wurde vom Gericht als erschwerend, aber auch als mildernd betrachtet. Einerseits war es besonders verwerflich, dass die Taten unter diesen Bedingungen geschahen. Andererseits zeigte die Angeklagte Reue und äußerte Angst, den Kontakt zu ihrer Familie zu verlieren.

Das Gericht berücksichtigte ihre persönliche Situation und ihre Einsicht, was sich in der niedrigeren Haftstrafe widerspiegelte. Die Verurteilten haben nun die Möglichkeit, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.