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Sexuelle Belästigung im Regionalexpress nach Münster: Polizei muss Angreifer fesseln

Wegen Bauarbeiten bei Schwerte kommt es zu Zugausfällen auf der RE7 und weiteren Strecken. Reisende sollten sich gut vorbereiten. Es kommt zur Sperrung der Zugstrecke von Dorsten nach Essen ab Montag. Pendler erwartet ein umfangreicher Ersatzverkehr. Streckensperrungen bei der Bahn in NRW sorgen für Verzögerungen und Frust. Pendler sollten Fahrzeiten, Rechte und Pflichten genau kennen.Es kam zu sexueller Belästigung im RE42 – am Gelsenkirchener Hauptbahnhof greift die Polizei ein und nimmt den Täter fest.
Foto: Thomas

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Am Abend des 9. Mai 2025 kam es im Regionalexpress RE42 auf der Strecke zwischen Mönchengladbach und Münster zu einem Zwischenfall, der einen Polizeieinsatz am Gelsenkirchener Hauptbahnhof nach sich zog. Eine 21-jährige Frau aus Münster wurde während der Zugfahrt mutmaßlich sexuell belästigt. Ein 51-jähriger Mann soll sie zunächst am Ohr berührt und anschließend gezielt an der Innenseite des Oberschenkels angefasst haben. Dank des beherzten Eingreifens eines Polizeibeamten, der sich privat auf dem Weg zum Dienst befand, konnte der Verdächtige festgehalten und wenig später von der Bundespolizei in Gewahrsam genommen werden. Die Ermittlungen wegen sexueller Belästigung im RE42 sowie weiterer Straftatbestände wurden umgehend eingeleitet.

Was geschah im RE42?

Die junge Frau war am Freitagabend mit dem RE42 unterwegs, als sich der Vorfall ereignete. Der Mann suchte gezielt ihre Nähe und berührte sie zunächst unauffällig am Ohr. Doch die Situation eskalierte, als er plötzlich in den Intimbereich griff. Die 21-Jährige reagierte schnell, sprach laut und deutlich andere Fahrgäste an und machte so auf sich aufmerksam. Diese Reaktion war entscheidend: Ein im Zug anwesender Polizeibeamter erkannte den Ernst der Lage, griff sofort ein und verhinderte eine mögliche weitere Eskalation. Er trennte die Beteiligten und verständigte die Bundespolizei, die den Zug bereits am nächsten Halt, dem Hauptbahnhof Gelsenkirchen, erwartete.

Festnahme unter Widerstand – Polizei setzt Zwangsmittel ein

Am Bahnsteig trafen die Beamten auf den mutmaßlichen Täter, einen 51-jährigen türkischen Staatsbürger aus Gelsenkirchen, der bereits polizeibekannt ist. Der Mann verhielt sich gegenüber den Einsatzkräften äußerst unkooperativ. Er beleidigte sie und versuchte, sich der Festnahme zu entziehen. Erst unter Anwendung von Zwang konnte er fixiert und zur Dienststelle gebracht werden. Auch während des Transports leistete der Verdächtige weiterhin Widerstand, schrie laut und widersetzte sich den Anweisungen der Beamten. Die Situation blieb bis zum Ende angespannt und erforderte dauerhaft erhöhte Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte.

Die Betroffene steht unter Schock – Ermittlungen laufen

Die junge Frau verzichtete nach dem Vorfall auf medizinische oder psychologische Betreuung. Die Beamten vor Ort berichteten jedoch, dass sie unter Schock stand. Dennoch konnte sie eine erste Aussage zum Ablauf des Geschehens machen. Die Bundespolizei dokumentierte den Vorfall umfassend und stellte erste Beweise sicher. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die strafrechtliche Bewertung des Vorwurfs der sexuellen Belästigung im RE42 sowie der zusätzlichen Vorwürfe des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der Beleidigung.

Aussageverweigerung des Verdächtigen – Staatsanwaltschaft übernimmt

Der Beschuldigte hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert und macht von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Die weiteren Ermittlungen führt die Bundespolizei in enger Abstimmung mit der zuständigen Staatsanwaltschaft. Dabei wird auch geprüft, ob es bereits ähnliche Vorfälle im Zusammenhang mit dem Mann gegeben hat. Der Fall verdeutlicht, wie wichtig eine funktionierende Sicherheitsstruktur im Nahverkehr ist – und wie entscheidend das couragierte Verhalten sowohl von Passagieren als auch von anwesenden Beamten sein kann.

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