
Update 13:00 Uhr: In Münster soll die Rückfallebene greifen. Es seien laut Polizei Münster keine Anrufe verloren gegangen. Die Anrufer würden die Umleitung nicht bemerken.
In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens – darunter auch Münster – ist es am Dienstagvormittag zu erheblichen Problemen beim Polizeinotruf gekommen. Wer die 110 wählt, kann aktuell auf eine Störung treffen oder gar nicht durchkommen. Neben Münster sind auch Düsseldorf, Warendorf, Recklinghausen, der Märkische Kreis, die Region Aachen sowie der Kreis Siegen-Wittgenstein betroffen. Die Lage bleibt unübersichtlich. Techniker arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung.
Das NRW-Innenministerium hat die Störung mittlerweile bestätigt. In einer ersten Stellungnahme heißt es, dass das zuständige Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) derzeit daran arbeite, die technischen Probleme zu analysieren und zu beheben. In akuten Notfällen sollen Betroffene auf die Feuerwehr-Notrufnummer 112 ausweichen. Diese könne eingehende Anrufe im Ernstfall an die Polizei weiterleiten.
Gleichzeitig bemühen sich die Behörden, die betroffenen Polizeinotrufe auf alternative Rufnummern umzuleiten. Doch auch dabei gebe es lokal Einschränkungen. Besonders im Kreis Siegen-Wittgenstein sowie im Kreis Olpe konnten die Probleme nach Angaben der Polizei zumindest teilweise wieder behoben werden. Der Kreis Olpe ist laut einer Mitteilung der örtlichen Polizei inzwischen wieder über die 110 erreichbar. In Siegen-Wittgenstein berichten Reporter des WDR ebenfalls von einer Rückkehr zur Erreichbarkeit.
Wie lange die Störung noch anhält, ist bislang unklar. Auch in Münster meldet die Polizei Einschränkungen bei der Notrufnummer 110. Die Bürgerinnen und Bürger werden eindringlich gebeten, im Ernstfall direkt die 112 zu wählen. Dies gilt insbesondere für Situationen, in denen schnelles Eingreifen notwendig ist – etwa bei Einbrüchen, Gewalttaten oder schweren Unfällen. Die Feuerwehr wird dann versuchen, eine Verbindung zur Polizei herzustellen oder den Einsatz direkt weiterzuleiten.
Nach bisherigen Informationen ist die genaue Ursache der technischen Störung weiterhin nicht bekannt. Das Innenministerium versicherte jedoch, dass die technischen Teams des LZPD NRW alle verfügbaren Ressourcen mobilisiert hätten, um das Problem schnellstmöglich zu beheben. Auch die Polizei Münster steht laut eigener Aussage in ständigem Austausch mit der Landesleitstelle.
Ein Sprecher des Innenministeriums betonte, dass die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger trotz der aktuellen Einschränkungen höchste Priorität habe. Man unternehme alles, um die Erreichbarkeit der Polizei schnellstmöglich wiederherzustellen.
Die Stadt Münster sowie die Polizei rufen die Bevölkerung dazu auf, Ruhe zu bewahren und im Notfall nicht zu zögern, die 112 zu wählen. Wer unsicher ist, ob ein Vorfall einen Notruf erfordert, sollte sich im Zweifel lieber melden. Für allgemeine Anfragen stehen außerdem die lokalen Polizeiwachen telefonisch zur Verfügung, auch wenn dort aktuell mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist.