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Unterrichtsausfälle in NRW: Bericht des Schulministeriums

Die Stadt Münster baut die Gesamtschule Angelmodde, um den steigenden Bedarf an Schulplätzen zu decken. Der Rat beschloss den Bau auf dem Gelände des ehemaligen Sauerstoffwerks der Westfalen AG. Die vierzügige Schule soll moderne Klassenräume, eine Sporthalle und großzügige Außenflächen bieten. Sie reagiert auf die wachsenden Schülerzahlen in den Stadtteilen Gremmendorf-West und Angelmodde. Gesamtschule Angelmodde: Warum Angelmodde der ideale Standort ist Das Gelände in Angelmodde bietet ausreichend Platz für die geplante Infrastruktur. Neben der Schule entsteht eine Sporthalle, die auch von den umliegenden Stadtteilen genutzt werden kann. Die Stadt berücksichtigt bei der Planung die Bevölkerungsentwicklung in Gremmendorf-West und Angelmodde. Der Standort ermöglicht den Schülern kurze Wege und ergänzt die vorhandenen Bildungsangebote. Genehmigung: Die nächsten Schritte Die Schulverwaltung prüft derzeit die Genehmigungsfähigkeit bei der Bezirksregierung. Dafür muss die Stadt den Bedarf nachweisen und sicherstellen, dass andere Schulen in der Region nicht gefährdet werden. Gespräche mit den Umlandkommunen sollen mögliche Konflikte frühzeitig klären. Münster plant, den Bau zügig voranzutreiben, um die Gesamtschulplätze schnell zu erweitern. Engpässe im Gesamtschulangebot Die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen übersteigt in Münster schon länger das Angebot. Im Schuljahr 2024/25 meldeten sich 661 Schüler für 378 Plätze an. Die drei bestehenden Gesamtschulen – Mathilde-Anneke-Gesamtschule, Gesamtschule Mitte und Gesamtschule Münster-West – arbeiten an der Belastungsgrenze. Die Gesamtschule Angelmodde soll diese Situation entschärfen und Familien eine zusätzliche Option bieten. Auswirkungen auf andere Schulprojekte Der Bau der Gesamtschule Angelmodde verändert die Planungen für andere Schulprojekte in Münster. Die Stadt hält den Standort des Schlaun-Gymnasiums an der Sonnenstraße aufrecht und verzichtet auf eine Verlagerung nach Angelmodde. Gleichzeitig erweitert sie das Schulzentrum Wolbeck von neun auf zehn Züge, um Containerklassen zu ersetzen und zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Diese Maßnahmen berücksichtigen auch die Rückkehr zum G9-Abitur. Angelmodde: Ein wachsender Bildungsstandort Mit der Gesamtschule Angelmodde investiert Münster in die Zukunft des Stadtteils. Neben der Schule entsteht eine neue Fläche für die Musikschule Wolbeck. Dieses Angebot stärkt das kulturelle Bildungsangebot und erhöht die Attraktivität des Stadtteils als Bildungsstandort. Fazit: Ein wichtiger Schritt für Münsters Schulen Die Gesamtschule Angelmodde löst nicht nur das Platzproblem in Münsters Gesamtschulen. Sie bietet auch moderne Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten für Schüler aus der Umgebung. Durch begleitende Maßnahmen wie die Erweiterung des Schulzentrums Wolbeck schafft die Stadt langfristige Perspektiven für die Bildungslandschaft.
Foto: Kohji Asakawa

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Das Schulministerium Nordrhein-Westfalen hat im Dezember 2024 die Ergebnisse der flächendeckenden Unterrichtsstatistik für das Schuljahr 2023/2024 veröffentlicht. Der Bericht offenbart eine angespannte Situation: Insgesamt fielen 4,8% des geplanten Unterrichts landesweit ersatzlos aus. Diese Zahlen werfen Fragen zur Stabilität und Resilienz des Bildungssystems auf, besonders in einem Bundesland mit über 4.400 öffentlichen Schulen.

Neben den ersatzlosen Ausfällen mussten die Schulen in weiteren 6,2% der Fälle auf Maßnahmen ohne Lehrkraft zurückgreifen, darunter eigenverantwortliches Arbeiten (EVA). Lediglich 77,5% der Stunden wurden wie geplant gehalten, während 10,1% durch Vertretungsunterricht abgedeckt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Schulen im Krisenmodus operieren.

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Krankheitswellen als Hauptursache

Ein zentrales Problem sind krankheitsbedingte Ausfälle von Lehrkräften, die mit Abstand den größten Anteil an Unterrichtsausfällen verursachen. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten steigen die Fehlzeiten drastisch, wie die erhöhte Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen (ARE) zeigt. Laut Bericht fielen rund 2,2% der geplanten Unterrichtsstunden allein aufgrund von Erkrankungen aus, obwohl 75% dieser Ausfälle durch Vertretungsunterricht aufgefangen wurden.

Der zusätzliche Druck durch hohe Krankheitswellen bringt viele Schulen an ihre Grenzen, da es oft an ausreichendem Vertretungspersonal fehlt. In der gymnasialen Oberstufe greifen die Schulen vermehrt auf EVA zurück, was zwar organisatorisch praktikabel ist, jedoch in der Öffentlichkeit häufig als Unterrichtsausfall wahrgenommen wird.

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Systembedingte Gründe für Unterrichtsausfälle

Nicht alle Unterrichtsausfälle sind auf akute Probleme zurückzuführen. Ein erheblicher Teil geht auf systembedingte Gründe wie pädagogische Tage, Elternsprechtage oder regionale Bräuche wie Karneval zurück. Diese führen regelmäßig zu Kürzungen im Stundenplan. Der Bericht zeigt, dass fast 13% aller Planabweichungen auf solche systeminternen Gründe entfallen. Diese Termine sind zwar notwendig, da sie der schulischen Weiterentwicklung und der Kommunikation dienen, doch sie reduzieren die verfügbare Unterrichtszeit spürbar.

Besonders kritisch ist der Anteil des Unterrichts in besonderer Form, der 6,2% des Stundenplanvolumens ausmacht. Dazu zählen Projektunterricht, Klassenfahrten, Betriebspraktika und Schulfeste. Während diese Veranstaltungen eine wertvolle Ergänzung darstellen, ersetzen sie in diesen Fällen den regulären Unterricht.

Vertretungsmodelle und ihre Grenzen

Die Art der Vertretung hat einen direkten Einfluss auf die Wahrnehmung und Qualität des Unterrichts. Laut Bericht wurden Vertretungsstunden häufig im vorgesehenen Fach gehalten, insbesondere in der Sekundarstufe I, während die gymnasiale Oberstufe mit einem hohen Anteil an EVA auffällt. Maßnahmen wie die Zusammenlegung von Lerngruppen und die Betreuung anderer Klassen sind ebenfalls gängige Instrumente, stoßen jedoch auf Kritik, da sie häufig als weniger lernwirksam empfunden werden.

Ein strukturelles Problem

Neben den kurzfristigen Unterrichtsausfällen weist der Bericht auf das Problem des strukturellen Unterrichtsausfalls hin, der durch Kürzungen in den Stundenplänen entsteht. Da diese Reduktionen oft schuljahresübergreifend kompensiert werden, können sie nur durch eine langfristige Analyse erfasst werden. Der Bericht stellt jedoch klar, dass solche Kürzungen das Bildungsangebot insgesamt einschränken können.