
Im Oktober des vergangenen Jahres kam es in Münster zu einem schweren Gewaltdelikt. Zwei Männer gerieten auf offener Straße in einen Streit, der dramatisch eskalierte. Die Folge: Ein Mann erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen. Nun muss sich der mutmaßliche Täter wegen versuchten Mordes verantworten.
Der Vorfall ereignete sich am Morgen des 4. Oktobers. Laut Ermittlungen wurde die Auseinandersetzung durch das Bellen eines Hundes ausgelöst. Zwischen den Männern kam es zunächst zu einem verbalen Schlagabtausch – doch die Situation eskalierte rasch. Was mit Worten begann, endete in brutaler Gewalt.
Der Angreifer, der zuvor die Nacht durchgezecht hatte, griff zu einer leeren Sektflasche aus Glas. Mit der rund 750 Gramm schweren Flasche schlug er seinem Gegenüber unvermittelt auf den Hinterkopf. Das Opfer erlitt ein offenes Schädel-Hirn-Trauma sowie eine Hirnblutung. Zwischenzeitlich bestand akute Lebensgefahr.
Wie die Polizei mitteilte, war der mutmaßliche Täter zum Zeitpunkt der Tat stark alkoholisiert. Eine spätere Messung ergab einen Blutalkoholwert von etwa zwei Promille. Der Mann befand sich auf dem Heimweg zum Bahnhof, als es zur verhängnisvollen Begegnung kam. Nach dem Angriff entfernte er sich vom Tatort, ohne Hilfe zu leisten.
Dank schneller Reaktion von Zeugen konnte die Polizei den Tatverdächtigen noch in der Nähe des Tatorts festnehmen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hat nun Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Der Mann soll mit Tötungsabsicht gehandelt haben.
Die Gewalttat hat in Münster große Betroffenheit ausgelöst. Viele Menschen zeigen sich entsetzt über das Ausmaß der Gewalt mitten im öffentlichen Raum. Der Fall lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf das Thema Alkohol und Gewalt in der Innenstadt – und wirft Fragen nach Prävention und Sicherheit auf.