
Am Dienstag entdeckte ein Bürger in Saerbeck vier tote Katzenbabys in einem Altkleidercontainer. Gegen 9:30 Uhr entdeckte er im Gewerbegebiet an der Ecke Schulkamp/Boschstraße den grausamen Fund. Dieser gehört zum Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Tecklenburger Land, und steht öffentlich zugänglich auf einem viel frequentierten Areal.
Die kleinen Tiere lagen tief unter mehreren Säcken mit Altkleidern, was auf einen bewussten Versuch hindeutet, sie zu verstecken. Zunächst wirkten die Katzen wie schlafend. Doch schnell wurde klar: Jede Hilfe kam zu spät. Die letzte Leerung des Containers fand vier Tage zuvor statt – daher liegt die Vermutung nahe, dass die Tiere kurz danach entsorgt wurden. Ob sie zu diesem Zeitpunkt noch lebten, ist unklar. Ein qualvoller Tod unter dem Gewicht der Textilien kann nicht ausgeschlossen werden.
Die Polizei in Steinfurt wurde durch die Gemeindeverwaltung Saerbeck über den Vorfall informiert. Eine Anzeige gegen Unbekannt wurde aufgenommen. Die Ermittler gehen von einer Straftat gemäß § 17 des Tierschutzgesetzes aus. Die Polizei Emsdetten bittet die Bevölkerung um Unterstützung und nimmt Hinweise zu verdächtigen Personen oder Beobachtungen in der Nähe des Containers unter der Telefonnummer 0 25 72 / 93 06 44 15 entgegen.
Besonders wichtig sind Hinweise zu einer Katze, die kürzlich trächtig war und plötzlich ohne Nachwuchs gesehen wurde. Solche Informationen könnten entscheidend zur Aufklärung beitragen.
Ungewollte Katzenwürfe werden häufig ausgesetzt, da viele Halter die Kosten für eine Kastration scheuen. Immer wieder würden lebende Tiere in Kartons, Taschen oder Mülltonnen gefunden – oft verstört, laut maunzend und voller Angst.
Warum vier hilflose Wesen auf so brutale Weise entsorgt wurden, bleibt bislang ungeklärt. Doch es ist kein Einzelfall. Immer wieder kursieren Berichte über ausgesetzte Haustiere – insbesondere zur Ferienzeit. Die Hemmschwelle scheint zu sinken, wenn Tierhaltung zur Belastung wird.
Dieser Fall sollte allen als Mahnung dienen: Tierhaltung bringt Verantwortung mit sich. Kastrationen verhindern ungewollten Nachwuchs und damit auch tragische Szenen wie jene in Saerbeck. Tierschutz ist keine Option – er ist Pflicht. Die Behörden und der Tierschutzverein appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu sein und Hinweise zu melden.