Die Weltbevölkerung hat zum Jahreswechsel 2024/25 eine neue Marke erreicht: Geschätzte 8.155.500.198 Menschen leben derzeit auf der Erde. Damit wuchs die Bevölkerungszahl innerhalb eines Jahres um 81.640.791 Menschen. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass die nächste Milliardengrenze in etwa zwölf Jahren überschritten wird, während der Höchststand von zehn Milliarden Menschen erst Mitte des Jahrhunderts erwartet wird. Doch nicht nur global, auch lokal verändert sich die Bevölkerungsstruktur – ein Blick nach Münster zeigt, wie sich globale Trends auf kommunaler Ebene widerspiegeln.
Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung liegt aktuell bei 0,9 Prozent, ein historisch niedriger Wert. Gleichzeitig zeigt sich eine deutliche Verlangsamung des Wachstums, da die Geburtenraten weltweit sinken. Frauen bekommen durchschnittlich 2,2 Kinder, was weit entfernt von den früheren Werten liegt, die einst das schnelle Wachstum befeuerten. Besonders Afrika wird in den kommenden Jahrzehnten eine Schlüsselrolle spielen, da die Bevölkerungszahl südlich der Sahara trotz globaler Trends weiterhin stark wächst.
Während die Weltbevölkerung insgesamt altert und in Zukunft sogar schrumpfen könnte, bleibt die Frage, wie dieser Wandel gestaltet werden kann. Bildung und Gleichstellung von Frauen gelten als wesentliche Hebel, um eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung zu erreichen. Besonders in wirtschaftlich schwächeren Regionen entscheidet der Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung über die Perspektiven für Frauen und Familien.
Auch in Münster sind demografische Veränderungen spürbar, wenn auch in einem anderen Maßstab. In den letzten Jahrzehnten hat die Stadt ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet und sich als attraktiver Lebensraum etabliert. Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner stieg stetig an und überschritt im Jahr 2022 erstmals die Marke von 320.000. Anders als in vielen Regionen der Welt spielt der Geburtenrückgang hier eine größere Rolle: Die Geburtenrate in Münster liegt unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Trotzdem wächst die Stadt – vor allem durch Zuzug. Menschen aus dem Umland, aus anderen Teilen Deutschlands und zunehmend auch aus dem Ausland kommen nach Münster, angezogen von den Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten, der hohen Lebensqualität und dem Ruf als Fahrradstadt. Dieses Wachstum bringt Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich, etwa in den Bereichen Wohnungsbau, Verkehr und Infrastruktur.
Ein zentraler Aspekt im globalen Diskurs zur Bevölkerungsentwicklung ist der Ressourcenverbrauch. Mehr Menschen bedeuten nicht automatisch eine höhere Belastung für die Umwelt. Entscheidend ist, wie Ressourcen genutzt werden. Beispielsweise verbrauchen die über 1,4 Milliarden Menschen in Indien pro Kopf deutlich weniger Ressourcen als die 84 Millionen Menschen in Deutschland. Das zeigt: Eine nachhaltige Lebensweise kann unabhängig von der Bevölkerungszahl realisiert werden.
In Münster spiegelt sich dieser Gedanke wider. Die Stadt hat in den letzten Jahren verstärkt auf nachhaltige Entwicklung gesetzt, sei es durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung von Fahrradmobilität oder Projekte wie den „Masterplan 100% Klimaschutz“. Solche Maßnahmen zeigen, wie eine wachsende Stadt umweltfreundlich gestaltet werden kann.
Die Entwicklung der Weltbevölkerung und die Herausforderungen, die damit einhergehen, sind ein Thema von globaler Bedeutung. Auch in Städten wie Münster werden diese Trends spürbar, sei es durch Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur oder durch den Fokus auf nachhaltige Entwicklung. Während die Weltbevölkerung weiter wächst, zeigt sich auf lokaler Ebene, wie wichtig es ist, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln – von der Förderung von Bildung und Gleichstellung bis hin zu innovativen Ansätzen für eine nachhaltige Stadtplanung.