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Zentrale Flüchtlingsunterkunft in Münster: Neubau am Pulverschuppen geplant

Die Stadt Münster plant eine neue Zentrale Flüchtlingsunterkunft mit 500 Plätzen am Pulverschuppen – Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.
Foto: Stadt Münster

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Die Zentrale Flüchtlingsunterkunft (ZUE) in Münster wird ab Anfang 2026 auf dem Gelände der früheren Kaserne am Pulverschuppen an der Warendorfer Straße errichtet. Geplant ist eine moderne Einrichtung mit Platz für bis zu 500 Geflüchtete. Ziel ist es, eine zentrale, gut organisierte Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu schaffen. Das Konzept sieht eine Belegung von vier Personen pro Raum vor. Die Anlage soll funktional, aber auch menschenwürdig gestaltet werden und den heutigen Standards einer fairen Unterbringung entsprechen. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende 2027 geplant, der Einzug für 2028.

Stadt übernimmt Verantwortung – trotz Landeszuständigkeit

Obwohl die neue ZUE offiziell eine Landeseinrichtung ist und von der Bezirksregierung Münster betrieben wird, liegt die bauliche Umsetzung in den Händen der Stadt Münster. Hintergrund dafür ist ein Beschluss aus dem Jahr 2018: Damals hatte sich der Stadtrat gegen die Errichtung einer Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) ausgesprochen. Als Ausgleich übernimmt die Stadt nun den Neubau der ZUE. Die Stadt Münster trägt dabei den größten Teil der Baukosten, die sich auf rund 39 Millionen Euro belaufen sollen. Man geht jedoch davon aus, dass etwa 10,6 Millionen Euro über Fördermittel gedeckt werden können.

Nachhaltiger Bau mit Bestandssanierung und neuer Infrastruktur

Geplant ist ein Mix aus Neubau und Sanierung: Von den sieben Gebäuden, die auf dem Gelände entstehen sollen, sind drei Bestandsbauten, die umfassend renoviert und modernisiert werden. Vier weitere Gebäude werden neu errichtet. Das Gesamtkonzept legt großen Wert auf Nachhaltigkeit. So wird beispielsweise eine Photovoltaikanlage mit einem Budget von 500.000 Euro eingeplant, um einen Teil des Energiebedarfs umweltfreundlich zu decken. Auch das Umfeld wird berücksichtigt: 3,7 Millionen Euro sind für die Freiflächengestaltung vorgesehen – darunter Wege, Aufenthaltsbereiche und Grünflächen, die das Leben auf dem Gelände angenehmer gestalten sollen.

Umzug der bisherigen Unterkunft ist für 2028 geplant

Mit der neuen Unterkunft wird zugleich ein Standortwechsel verbunden. Die bisher genutzte Unterkunft in der York-Kaserne in Gremmendorf soll 2028 aufgegeben werden. Der Umzug in die neue Flüchtlingsunterkunft am Pulverschuppen Münster ermöglicht es, Geflüchtete in moderneren, besser ausgestatteten Räumlichkeiten unterzubringen. Der neue Standort liegt zentraler und bietet bessere infrastrukturelle Anbindung. Dies soll auch die Arbeit von sozialen Diensten, Ehrenamtlichen und Behörden erleichtern.

Baumfällungen und Ausgleichspflanzungen vorgesehen

Im Zuge der Baumaßnahmen müssen laut aktueller Planung sechs Bäume auf dem Gelände gefällt werden. Fünf dieser Bäume stehen unter besonderem Schutz. Die Stadt Münster betont jedoch, dass für die gefällten Bäume ein angemessener ökologischer Ausgleich geschaffen wird. Insgesamt sind 13 Neupflanzungen vorgesehen. Ziel ist es, Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig langfristig für ein lebenswertes Umfeld zu sorgen.

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