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Zeche Zollverein: Ein Industriedenkmal im Wandel

Der Besuch des UNESCO-Welterbes Zollverein, das aus der Zeche und der Kokerei besteht, ist kostenlos. Auf dem Gelände gibt es jedoch verschiedene Museen und Attraktionen mit unterschiedlichen Eintrittspreisen.
Foto: Horst Joachims

Von der Gründung bis zum Industriegiganten (1847–1986)

Die Zeche Zollverein in Essen ist ein historisches Ensemble, das als ein Meilenstein der Industriegeschichte gilt. Gegründet wurde sie 1847 von dem Industriepionier Franz Haniel. Schon früh in ihrer Geschichte stieg die Fördermenge signifikant an – von 13.000 Tonnen Kohle im Jahr 1851 auf eine Million Tonnen im Jahr 1890. Die Zeche entwickelte sich zum größten und produktivsten Bergwerk der Welt, an dem zur Hochzeit bis zu 8.000 Bergleute arbeiteten. Bis zur Stilllegung im Jahr 1986 wurden insgesamt 240 Millionen Tonnen Kohle gefördert.

Die Kokerei Zollverein (1961–1993)

Die Kokerei Zollverein wurde im gleichen architektonischen Stil wie die Zeche errichtet und nahm 1961 ihren Betrieb auf. Sie zeichnete sich durch ihre enorme Produktionskapazität aus, wobei täglich 10.000 Tonnen Kohle in Koks umgewandelt wurden. Die dabei entstehenden Gase ließen sich zu wichtigen chemischen Grundstoffen verarbeiten. Die Kokerei beschäftigte in Spitzenzeiten bis zu 1.000 Mitarbeiter und wurde als letzter aktiver Teil der Zollverein-Anlagen 1993 stillgelegt.

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Denkmalpflege und Neunutzung (1986–2001)

Nach der Schließung der Zeche im Jahr 1986 wurde das Areal unter Denkmalschutz gestellt, wodurch die beeindruckenden Bauwerke vor dem Abriss bewahrt wurden. Sie wurde zum Leitprojekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park, deren Ziel es war, Industrieareale umzuwandeln und neu zu nutzen. Dies führte zur Sanierung und Umgestaltung der Gebäude für neue Zwecke, wie das Restaurant Casino Zollverein oder das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen, welches im umgebauten Kesselhaus Platz fand.

Strukturwandel hin zur Industriekultur und Tourismus (2001–2020)

Mit der Ernennung zum UNESCO-Welterbe im Jahr 2001 begann eine neue Ära für Zollverein. Es wurden Pläne zur Umgestaltung des Geländes in einen Kultur- und Wirtschaftsstandort entwickelt, die unter anderem die Einrichtung des Ruhr Museums und des Besucherzentrums Ruhr umfassten. Zollverein zieht seitdem jährlich Millionen von Besuchern an und ist zu einem beliebten Ausflugsziel in der Region avanciert.

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Zollverein als grüne Oase und Zukunftsvision

Im Rahmen von „Essen – Grüne Hauptstadt Europas 2017“ rückte der Zollverein-Park in den Mittelpunkt. Er wurde zu einem 70 Hektar großen Park umgestaltet, der eine reiche Industrienatur beherbergt und die Besucher über den ökologischen Wandel der ehemaligen Industrieanlage aufklärt. Mehr als 700 Tier- und Pflanzenarten wies man hier nach.

Als 2018 das letzte Steinkohlenbergwerk im Ruhrgebiet schloss, reflektierte die Region unter dem Motto „Glückauf Zukunft!“ ihre industrielle Vergangenheit und feierte Zollverein als Vorzeigebeispiel für den erfolgreichen Strukturwandel. Die Anlage steht heute nicht nur als Symbol für diesen Wandel, sondern auch als Ort, an dem Tradition und Zukunft zusammenfließen.

Verschiedene Museen auf dem Gelände

Der Besuch des UNESCO-Welterbes Zollverein, das aus der Zeche und der Kokerei besteht, ist kostenlos. Auf dem Gelände gibt es jedoch verschiedene Museen und Attraktionen:

  • Red Dot Design Museum
  • Ruhr Museum
  • Phänomania Erfahrungsfeld
  • Zollverein-Führungen
  • Zollverein-Rundfahrten
  • Linie UNESCO-Welterbe Zollverein
  • Weitere Ausstellungen und Kulturangebote, zu denen gehören:
    • ARKA Kulturwerkstatt
    • Kunstschacht Zollverein
    • La Primavera
    • Besucherzentrum Ruhr
    • The Palace of Projects