
Münster. Aktuell zeigt sich in den Rieselfeldern ein vertrautes Bild. Seit dem Wochenende ist das Wasser in die beiden großen Stauteiche zurückgekehrt und damit haben sich auch die ersten größeren Trupps an Enten und Gänsen wieder auf den offenen Wasserflächen gesammelt. Die Rückkehr des Wassers folgt auf die jährlichen Pflegearbeiten, die jedes Jahr im November stattfinden und für kurze Zeit eine Absenkung des Wasserstands erforderlich machen.
Die Teiche waren in den vergangenen Tagen abgelassen worden, um an den Inseln und am Stauwehr Arbeiten durchzuführen. Dazu gehören Pflegemaßnahmen an der Vegetation, Reparaturen sowie die Vorbereitung für die kommende Brutzeit. Zum Freitag, 21. November, konnten die Arbeiten abgeschlossen werden, sodass das Gebiet erneut angestaut wurde. Mit dem Wiedereinstau stehen nun wieder ausgedehnte Wasserflächen bereit, die besonders im Spätherbst und Winter wichtig sind.
Die Stauteiche sind zentrale Ruheflächen für viele Wasservögel, die in der kalten Jahreszeit in das Europäische Vogelschutzgebiet kommen. Nun lassen sich wieder verschiedene Arten beobachten, darunter Graugänse, Blässgänse, Stockenten und Reiherenten. Auch für durchziehende Arten bietet die offene Wasserfläche einen sicheren Platz für Rast und Nahrungssuche.
Der Wiedereinstau kommt genau zur richtigen Zeit. Einige der flacheren Bewässerungsflächen zeigten bereits erste dünne Eisschichten. Die Stauteiche frieren aufgrund ihrer Größe und Tiefe deutlich später zu, wodurch sie in den kommenden Wochen verlässliche Rückzugsorte bleiben. Das ist wichtig, weil viele der Vögel nachts auf dem Wasser schlafen und offene Flächen benötigen, um sich vor Störungen zu schützen.
Mit dem gefüllten Wasserhaushalt haben Besucherinnen und Besucher an den Beobachtungshütten und vom Aussichtsturm aus nun wieder einen deutlich besseren Blick auf die Vielfalt der Arten. Gerade an sonnigen Spätherbsttagen lohnt sich der Ausflug, da sich die Tiere häufig in größeren Trupps auf den offenen Wasserflächen sammeln.