Münster. Roland Kaiser zählt seit Jahrzehnten zu den prägenden Stimmen des deutschen Schlagers – doch jenseits der Bühne zeigt sich der 73-Jährige von einer reflektierten und humorvollen Seite. Im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) sprach der Musiker über sein Frauenbild, den Reiz provokanter Songs und seine Liebe zu einem ganz besonderen Begleiter: Dackeldame Miley.
In Liebesfragen haben für Kaiser nicht die Männer das letzte Wort. „Wenn Geschlechtsgenossen sagen, sie hätten eine Frau an der Bar ‘klargemacht’, ist das eher Wunschdenken“, erklärte er gegenüber der NOZ. „In Wirklichkeit entscheiden die Frauen, was passiert.“ Diese Haltung prägt auch seine Texte: Die Frau bleibt darin immer eine eigenständige Persönlichkeit, die frei entscheidet und nicht dominiert wird. Gerade dieser Ansatz habe viele seiner Lieder erfolgreich gemacht, so Kaiser.
Seine Songs, sagt er, lebten vom Respekt vor weiblicher Stärke – und das spiegele sich auch in mutigeren Themen wider. Beim Titel „Du, deine Freundin und ich“ etwa habe seine Frau ihn bestärkt, das Experiment zu wagen. Dass ein solches Lied anecken könne, nehme er gelassen: Entscheidend sei, ob Menschen sich darin wiederfinden – und auf Konzerten sei die Resonanz durchweg positiv.
Neben der Bühne findet Roland Kaiser Ruhe bei seiner Dackelhündin Miley, die ihn seit Jahren begleitet. „Ich liebe Hunde sehr. Sie tragen eine tiefe Philosophie in sich, die unserer menschlichen weit überlegen ist“, so der Musiker. Miley sei klug, trickreich und eigensinnig – und genau das imponiere ihm. Ihr Charakter sei ein Spiegel seiner eigenen Haltung: unabhängig, gelassen und nicht immer auf Ansprache aus.
Mit einem Augenzwinkern erzählt Kaiser, Miley kenne sogar den Hund von Patrick Lindner – Obelix, einen kleinen weißen Terrier. Solche Anekdoten zeigen, wie selbstverständlich der Schlagerstar Privates und Berufliches verbindet.
Dass Kaiser in Münster lebt, ist längst kein Geheimnis. Die Stadt bietet ihm den Rückzugsort, den er nach über fünf Jahrzehnten im Rampenlicht sucht. Auch in seinen Aussagen zur Liebe und zum Leben klingt diese Bodenständigkeit durch: Freiheit, Respekt und Humor bleiben für ihn die wichtigsten Konstanten.
Sein aktuelles Interview mit der NOZ zeigt, warum Roland Kaiser auch jenseits der Bühne relevant bleibt – als Musiker, Mensch und Münsteraner, der klare Worte findet, ohne je die Wärme zu verlieren, die ihn seit Jahrzehnten zum Publikumsliebling macht.
