Münster. Wenn der erste Frost kommt, beginnt für Straßenwärterinnen und Straßenwärter im ganzen Land die stressigste Zeit des Jahres. Offiziell startet die Winterdienst-Saison in Nordrhein-Westfalen am 1. November. Auch in Münster und im Umland laufen die Vorbereitungen seit Wochen: Fahrzeuge sind gewartet, Salzlager gefüllt, Einsatzpläne stehen. Zuständig für die Bundes- und Landesstraßen ist der Landesbetrieb Straßen.NRW, während die Kommunen im Stadtgebiet ihre eigenen Winterdienste organisieren.
Wer in Münster in diesen Tagen die großen Räumfahrzeuge sieht, erkennt leicht den Unterschied: Für Land- und Bundesstraßen – also etwa die B51, B54 oder Zufahrten zum Autobahnnetz, ist Straßen.NRW verantwortlich. Im Gegensatz dazu übernehmen die Stadt Münster und ihre Stadtwerke-Tochter AWM die Räumung der innerstädtischen Straßen, Radwege und Gehwege.
Wie Straßen.NRW mitteilt, gilt diese Zuständigkeitsaufteilung landesweit. Insgesamt betreibt der Landesbetrieb in NRW rund 56 Straßenmeistereien mit etwa 1.200 Beschäftigten, die sich im Schichtbetrieb um rund 13.000 Kilometer Bundes- und Landesstraße kümmern.
Auch die Straßenmeisterei Winterberg gehört zu diesem Netz. Sie ist für rund 300 Kilometer Straßen im Hochsauerland zuständig und betreibt ihre Zentrale an der Haarfelder Straße 50. Nach Angaben von Straßen.NRW wird dort – wie an allen Standorten – rechtzeitig vor Saisonbeginn der Fuhrpark überprüft und das Streusalz bevorratet.
Der Winterdienst beginnt häufig schon, wenn viele Menschen noch schlafen. Laut einer Presseeinladung von Straßen.NRW starten die Mitarbeitenden meist gegen 3 Uhr morgens, damit die Hauptverkehrsstraßen bis zum Berufsverkehr weitgehend geräumt sind. Dazu gehört ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Meistereien, Wetterdiensten und Einsatzleitungen.
Zuerst werden überörtliche Hauptstrecken, stark frequentierte Abschnitte, Schulwege und Steigungsstrecken behandelt. Danach folgen die Nebenstraßen. Das Salz wird als Feuchtsalz oder Salzsole ausgebracht, eine Mischung, die sich besser auf der Fahrbahn verteilt und sparsamer eingesetzt werden kann. Pro Streufahrzeug passen rund sechs Tonnen Streugut in den Tank, der in den Meistereien per Radlader befüllt wird.
Auch in Münster gilt ein ähnliches System: Während die AWM für Hauptverkehrsachsen und Radwege priorisierte Einsatzpläne hat, wird in der Innenstadt zusätzlich Handarbeit geleistet. Der Einsatz erfolgt immer dann, wenn Temperaturen und Feuchtigkeit kritische Werte erreichen.
Der erste Schnee in NRW hat in diesem Jahr nicht lange auf sich warten lassen. Bereits am 26. Oktober 2025 meldete WetterOnline Schneefall im Sauerland, und laut Westfalenpost fiel am Kahlen Asten kurzfristig sogar eine dünne Schneedecke. Damit begann die Saison für die Räumdienste früher als in manchem Vorjahr.
Nach Angaben von Straßen.NRW sind die Salzlager gut gefüllt, und auch in der Region Münster wurde das Material bereits aufgestockt. Die Winterdienst-Saison läuft vom 1. November bis zum 30. April, in dieser Zeit gilt für alle Meistereien Bereitschaftsdienst rund um die Uhr.
