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Die toxische Seite des „Divine Feminine“-Trends auf TikTok

Im digitalen Zeitalter von TikTok hat sich ein neues Phänomen etabliert, das auf den ersten Blick als Befreiungsschlag für moderne Weiblichkeit erscheint: der Divine Feminine Trend.
Foto: Amelia Bartlett

Auf TikTok hat sich ein neues Phänomen etabliert, das auf den ersten Blick als Befreiungsschlag für moderne Weiblichkeit erscheint: der Divine Feminine Trend. Durch die Vermischung von Selbstfürsorge und Spiritualität verspricht dieser Trend Frauen eine Rückkehr zu ihrer inneren Stärke und Macht. Doch eine kritische Betrachtung offenbart, dass dieser Trend potenziell rückwärtsgewandte und toxische Rollenbilder fördert.

Die Doppeldeutigkeit von „Divine Feminine“

Auf Plattformen wie TikTok wird „Divine Feminine“ oft mit Selbstliebe, spiritueller Erweckung und der Entfaltung innerer Schönheit assoziiert. Dabei geht es um die Förderung weiblicher Energie durch Aktivitäten wie Yoga, Meditation, künstlerische Betätigung oder Naturerlebnisse. Diese an sich positiven Praktiken werden jedoch durch bestimmte Aspekte des Trends untergraben.

Problematische Aspekte des Trends

Ein kritischer Punkt ist die Überbetonung äußerlicher Attribute und traditioneller Weiblichkeitsbilder. Einige TikTok-Inhalte legen nahe, dass echte „weibliche Göttlichkeit“ durch ein bestimmtes äußeres Erscheinungsbild oder Verhalten erreicht wird. Hierbei wird oft suggeriert, dass traditionell feminine Eigenschaften wie Passivität, Fürsorge und emotionale Empfänglichkeit höher zu bewerten sind als andere Qualitäten.

Die Verklärung alter Geschlechterrollen

Besonders problematisch wird es, wenn der Trend impliziert, dass Frauen in Beziehungen unterwürfige Rollen einnehmen sollten, um ihre „göttliche Weiblichkeit“ zu manifestieren. Dabei werden oft heteronormative Beziehungsmuster glorifiziert, in denen die Frau den Haushalt führt und der Mann als Ernährer fungiert. Solche Vorstellungen fördern nicht die Gleichberechtigung, sondern zementieren alte Rollenbilder.

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Die Frau als Objekt der Verführung

Der Divine Feminine Trend neigt dazu, Frauen primär als Objekte der Verführung darzustellen. Die Idee, dass Frauen durch bestimmte Verhaltensweisen Männer anlocken und halten sollen, ist ein klassisches Beispiel für sexistische Stereotype. Anstatt echtes Empowerment zu fördern, werden Frauen somit auf ihre Rolle als Verführerin reduziert.

Fazit: Eine kritische Reflexion ist notwendig

Die Popularität des Divine Feminine Trends auf TikTok wirft wichtige Fragen auf. Während die Idee der Stärkung weiblicher Energie und Selbstfürsorge an sich positiv ist, müssen wir kritisch hinterfragen, inwiefern solche Trends unbewusst alte, schädliche Geschlechterklischees stärken. Echte Gleichberechtigung und Empowerment sollten nicht auf überholten Rollenbildern basieren, sondern auf der Anerkennung und Wertschätzung der vielfältigen Facetten jeder Frau. Nur so können wir eine Gesellschaft fördern, in der Frauen sich frei von stereotypen Zwängen entfalten können.

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