Zum Stand 31. Dezember 2020 zeichnet sich St. Mauritz durch eine dynamische Bevölkerungsstruktur aus. Mit einem Anteil von 18,8 % der unter 20-Jährigen liegt der Stadtteil leicht über dem Münsteraner Durchschnitt. Ebenso verhält es sich mit dem Anteil der mindestens 60-Jährigen, der bei 27,6 % liegt und somit den städtischen Durchschnitt übersteigt. Der Ausländeranteil in St. Mauritz beträgt 9,0 % und liegt damit unter dem städtischen Durchschnitt, was die kulturelle Vielfalt und Integration innerhalb des Stadtteils unterstreicht.
Im Herzen des heutigen Stadtteils St. Mauritz liegen die Ursprünge in der ehemaligen Bauerschaft Werse, die einst zur Landgemeinde Sankt Mauritz im Kreis Münster zählte. Ein bedeutender Wendepunkt in der Entwicklung dieses Gebiets war das Jahr 1875, als die der Kernstadt näher gelegenen, bereits urbanisierten Gebiete offiziell nach Münster eingemeindet wurden. Die Eröffnung eines Haltepunktes an der Warendorfer Bahn im Jahr 1886, an der Schnittstelle von Warendorfer und Dyckburgstraße, markierte einen weiteren Schritt in der Anbindung und Entwicklung von St. Mauritz.
Die Abgrenzung von Mauritz-Ost ist natur- und technikgeprägt: Mit der Fertigstellung des Dortmund-Ems-Kanals im Jahr 1899 entstand eine physische Trennung zwischen dem westlichen Mauritzviertel und den ländlicheren Bereichen von St. Mauritz. Diese Entwicklung führte zu einer verstärkten städtebaulichen Differenzierung innerhalb des Stadtteils. Die städtischen Grenzen Münsters dehnten sich 1903 weiter nach Osten aus, bis zu den heutigen Grenzstraßen Mond- und Dyckburgstraße, was die Integration des Gebiets in das städtische Gefüge weiter vorantrieb.
Die südliche Begrenzung des Bezirks markiert das Gelände zwischen dem Lohausbach und dem Lütkenbecker Weg. Innerhalb von Mauritz-Ost kreuzen sich bedeutende Straßen wie die Warendorfer Straße, der Pleistermühlenweg und die Wolbecker Straße, die das Viertel in Ost-West-Richtung durchziehen. Die Umgehungsstraße und die Mondstraße durchlaufen das Gebiet in Nord-Süd-Richtung, was die Mobilität innerhalb des Bezirks und darüber hinaus fördert.
Das Gebiet nördlich der Warendorfer Straße ist bekannt für seine ausgedehnten Grünflächen und großzügigen Gärten, die den Bewohnern Erholung und Naturerlebnisse bieten. Südlich der Warendorfer Straße verdichtet sich die Bebauung. Hier finden sich sowohl Einfamilien- und Doppelhäuser als auch Reihen kleiner Mehrfamilienhäuser, die das städtische Leben in Mauritz-Ost prägen.
Einen weiteren Kontrastpunkt zum geschäftigen Treiben setzt der Mauritzfriedhof. Die weitläufige Grünanlage mit ihren alten Bäumen und schmiedeeisernen Zäunen ist ein stiller Ort der Einkehr und Besinnung. Lassen Sie die Seele baumeln und genießen Sie die Ruhe.
Ein Blick auf die südliche Wolbecker Straße offenbart die Einkaufsmeile des Bezirks, die durch Supermärkte und Fachgeschäfte das tägliche Leben bereichert. Wahrzeichen wie der Fernmeldeturm und die Kirche St. Margareta runden das Bild eines lebendigen Stadtteils ab, der sowohl für seine Bewohner als auch für Besucher attraktiv ist.
Die Entstehung von Mauritz-Ost ist eng mit der kommunalen Neuordnung von 1975 verbunden, die das Gebiet östlich der Mondstraße in die Stadt Münster integrierte. Historische Karten belegen, dass das Gebiet schon im 19. Jahrhundert besiedelt war und durch eine Vielzahl von Höfen, Feldern und kleinen Wäldern geprägt wurde. Diese ländliche Struktur wurde mit der Zeit durch die städtische Entwicklung transformiert.
Im Jahr 1933 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Lohaus-Kottens die Provinzialfeuerwehrschule Westfalen errichtet, die heute als Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen bekannt ist. Die Wohnbebauung in den Straßen Lohausweg und Damaschkeweg entstand in den 1930er Jahren, während der Großteil der Wohnhäuser in St. Mauritz erst in der Nachkriegszeit erbaut wurde. Ein wichtiges geistliches Zentrum des Stadtteils ist die 1937 erbaute St.-Konrad-Kirche, die von Bischof Clemens August Graf von Galen geweiht wurde. Ein weiteres kirchliches Highlight ist die Kirche St. Margareta, erbaut zwischen 1961 und 1963, die als spirituelles Zuhause für die damals neu entstandene Arbeitersiedlung diente. Die Eingemeindung des östlichen Teils von St. Mauritz erfolgte am 1. Januar 1975, wodurch der Stadtteil offiziell Teil von Münster wurde.
St. Mauritz beheimatet neben den katholischen Kirchen St. Konrad und St. Margareta auch eine evangelische Gemeinde. Die evangelische Auferstehungskirche, erbaut in den Jahren 1956/57, und das 2006 errichtete Gemeindehaus verstärken die religiöse und soziale Infrastruktur des Stadtteils.
Mit dieser Mischung aus geschichtsträchtiger Architektur, urbanem Leben und naturbelassenen Rückzugsorten ist das Münster Mauritz perfekt für einen Sonntagsspaziergang. Egal ob zu Fuß oder mit dem Rad, ob Einheimische oder Besucher: Münster Mauritz hat für jeden etwas zu bieten.