Münster beteiligt sich an der „Woche der Klimaanpassung“
Teilen: Münster nimmt aktiv an der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“ vom 16. bis 20. September 2024 teil und bietet im Rahmen dieser Aktion zwei geführte
In den frühen 1970er Jahren wurde das Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen von einer grausamen Mordserie erschüttert. Vier junge Frauen verschwanden spurlos, nachdem sie in fremde Autos gestiegen waren. Alle Opfer waren klein, zierlich und dunkelhaarig. Ihre Leichen wurden teilweise entblößt und in unnatürlicher Haltung aufgefunden, alle erwürgt, ohne sichtbare Spuren sexueller Gewalt. Der Serienmörder, der in den Medien als „Münsterlandmörder“ bekannt wurde, konnte bis heute nicht gefasst werden.
Die Opfer dieser Mordserie waren Edeltraud van Boxel, Barbara Storm, Marlies Hemmers und Erika Kunze. Junge Frauen zwischen 16 und 20 Jahren, die alle auf brutale Weise sexuell missbraucht, erdrosselt und an abgelegenen Orten abgelegt wurden. Ihre Morde hinterließen eine tiefe Narbe in der Region und riefen nach Gerechtigkeit für die verlorenen Seelen.
Edeltraud van Boxel, im siebten Monat schwanger, verschwand am 21. November 1971, nachdem sie in einen hellen VW-Käfer stieg. Ihr lebloser Körper wurde später in der Bauerschaft Sellen gefunden, ein Beweis dafür, dass der Täter die Gegend kannte und bewusst abgelegene Orte für seine Taten auswählte.
Nur ein halbes Jahr nach van Boxel wurde Barbara Strom, eine 20-jährige Frau, zuletzt gesehen, als sie eine Diskothek verließ. Ihr Körper wurde in einem Waldgebiet gefunden, ein Ort, der für romantische Treffen bekannt war, was die Grausamkeit ihres Schicksals nur noch verstärkte.
Die 18-jährige Marlies Hemmers plante mit ihrem Freund eine Reise nach Wien. Nachdem sie getrennt per Anhalter weiterreisten, verschwand sie spurlos. Ihr stark verweste Leiche wurde Monate später gefunden, weit entfernt von ihrem ursprünglichen Standort, verborgen tief im Wald.
Erika Kunze, eine Studentin, die gerade eine wichtige Prüfung bestanden hatte, verschwand auf dem Weg nach Hause. Ein Zeuge bemerkte einen Mercedes, der langsam durch Samern fuhr, mit einer regungslosen Frau auf dem Beifahrersitz. Ihre Leiche wurde später in der Nähe gefunden, ermordet unter ähnlichen Umständen wie die anderen Opfer.
Die Ermittlungen gestalteten sich schwierig. Mehrere Fahrzeuge wurden mit den Taten in Verbindung gebracht, darunter ein heller VW Käfer, ein dunkles oder dunkelgrünes ausländisches Auto und eine graue Limousine mit Heckflossen. Trotz der Erstellung eines Phantombilds und der Ausschreibung einer Belohnung führten die Hinweise nicht zur Ergreifung des Täters. Selbst DNA-Analysen und die Exhumierung eines Verdächtigen brachten keine neuen Erkenntnisse.
Über die Jahre wurden verschiedene Theorien über die Identität des Mörders und mögliche Verbindungen zu anderen Mordserien aufgestellt. Es wurde spekuliert, dass der Mörder ein Handlungsreisender oder Student hätte sein können, der zwischen verschiedenen Universitätsstädten wechselte.
Es gibt mehrere andere Fälle, die Ähnlichkeiten mit den Münsterlandmorden aufweisen und die Frage aufwerfen, ob es möglicherweise Verbindungen zwischen diesen Serien gibt. Insbesondere die Rhein-Neckar-Morde, die Cuxhaven-Bremen-Morde und die Göhrde-Morde weisen Parallelen zu den Münsterlandmorden auf.
Die Rhein-Neckar-Morde sind eine Reihe von ungelösten Morden, die zwischen 1971 und 1976 in der Rhein-Neckar-Region in Deutschland verübt wurden. Wie bei den Münsterlandmorden waren die Opfer junge Frauen. Obwohl es einige übereinstimmende Merkmale gibt, konnte bisher kein definitiver Zusammenhang zwischen diesen Mordserien nachgewiesen werden.
Die Cuxhaven-Bremen-Morde werden in den Medien auch als „Disco-Morde“ bezeichnet. Es handelt es sich um eine weitere Reihe von ungelösten Morden zwischen 1971 und 1974 in der Region zwischen Cuxhaven und Bremen. Auch hier waren die Opfer junge Frauen, und die Morde weisen ähnliche Merkmale wie die Münsterlandmorde auf. Trotz dieser Ähnlichkeiten bleibt die Frage, ob es eine Verbindung zwischen diesen Mordserien gibt, unbeantwortet.
Die Göhrde-Morde wurden 1989 in der Göhrde, einem Waldgebiet in Niedersachsen, verübt. Obwohl diese Morde später als die Münsterlandmorde stattfanden, weisen sie dennoch Ähnlichkeiten auf, insbesondere in Bezug auf die Auswahl der Opfer und die Art der Tötung. Auch hier bleibt die Frage nach einer möglichen Verbindung zu den Münsterlandmorden offen.
Der Dokumentarfilm von Regisseur Detlev Muckel zielt darauf ab, die Ereignisse jener Zeit zu rekonstruieren und bringt das Publikum zurück in die 1970er Jahre, um die Geschehnisse und das Schicksal der Opfer näher zu beleuchten. Der Film untersucht nicht nur die Taten selbst, sondern auch die Persönlichkeit des Täters und was in den Stunden vor den Morden geschehen sein könnte. Durch die Zusammenarbeit mit IT-Forensikern werden neue Erkenntnisse und Theorien vorgestellt, die Licht in die dunklen Kapitel der Mordserie bringen sollen. Darüber hinaus verfolgt der Film das Ziel, über die Gefahren der leichtfertigen Kontaktaufnahme mit fremden Personen aufzuklären, ein Risiko, das durch die heutigen digitalen Kommunikationswege noch verstärkt wird.
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