Der Send in Münster ist nicht nur ein einfacher Vergnügungsmarkt, sondern hat tiefe historische Wurzeln. Sein Name „Send“ leitet sich vom Wort „Synode“ ab. Dieses bezeichnet die seit dem 9. Jahrhundert halbjährlich stattfindende Versammlung der Geistlichen und der Hauptvertreter des Bistums.
Im 11. Jahrhundert entwickelte sich aus dieser Versammlung ein Markt, der sich deutlich von den regulären Wochenmärkten unterschied. Während dieser Sendmärkte wurden die Verkaufsbeschränkungen und Privilegien der lokalen Händler und Handwerker aufgehoben, sodass jeder seine Waren frei anbieten konnte. Diese Märkte zogen Menschen aus der gesamten Region an, die nach günstigen Angeboten suchten. Ein besonderer Marktfrieden galt während dieser Zeit, der strenger war als der normale Stadtfrieden. In Münster wurde jeder Verstoß gegen diesen Frieden, der mit Gewalt einherging, bis 1578 mit dem Tod bestraft. Nach diesem Jahr konnte das Urteil in weniger schweren Fällen gemildert werden.
Ursprünglich war es eine rote Fahne an einem der Domtürme, doch seit dem Herbstsend 1578 brachte man das Sendschwert am Rathaus an. Dieses Schwert, das an der nordwestlichen Ecke des Rathauses befestigt war, diente als Zeichen des Marktrechts der Stadt Münster.
Ein unerwartetes Ereignis erschütterte die Stadt im Jahr 2000, als das historische Sendschwert in der Nacht zum 24. Oktober gestohlen wurde. Obwohl das Schwert im Frühjahr 2001 immer noch vermisst wurde, sorgte Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann dafür, dass eine Rekonstruktion des Schwertes rechtzeitig zum Frühjahrssend angefertigt und am Rathaus angebracht wurde. Die Rekonstruktion des Schwertes war keine einfache Aufgabe, da es nie technisch analysiert wurde.
Das Stadtmuseum bemühte sich, das Schwert so genau wie möglich nach alten Aufzeichnungen, Fotografien und Erinnerungen von Einheimischen nachzubilden. Schmied Christopher Kleine aus Hamm war für die beeindruckende 114 cm lange Klinge und den Stahlgriff verantwortlich, während in der Werkstatt des Bildhauers Siegfried Springer aus Telgte der hölzerne Arm mit der geschnitzten Faust entstand, der das Schwert aufrecht hält.
Das Donnerstags-Special ist nicht nur für Familien gedacht. Der Send bietet von 14 bis 23 Uhr großzügige Rabatte von 30 Prozent auf alle Attraktionen und Vergnügungseinrichtungen. Bei den Verkaufsständen wird ein Hauptprodukt um 25 Prozent günstiger angeboten. Zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, erstrahlt der Himmel um ca. 21 Uhr durch ein beeindruckendes Feuerwerk, während es im Sommer erst gegen 22.30 Uhr beginnt. Der Festplatz, der sich über etwa 32.000 Quadratmeter erstreckt, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, direkt an der grünen Allee und vor dem beeindruckenden Hintergrund des Münsteraner Schlosses. Bei jedem Send-Event versammeln sich hier bis zu 200 Aussteller: von modernen Adrenalin-Attraktionen über traditionelle Fahrgeschäfte wie das Riesenrad und den Autoscooter bis hin zu Geisterbahnen sowie zahlreichen Gastronomieständen.
Am Montag, 23. Oktober, haben Inhaberinnen und Inhaber der kostenfreien Stadtwerke-Plus-Karte einen besonderen Vorteil: Beim Erwerb eines Eintrittstickets erhalten sie ein weiteres Ticket ohne zusätzliche Kosten dazu. Dieses Angebot bietet eine wunderbare Gelegenheit, gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin den Send zu erleben, ohne dass beide den vollen Preis zahlen müssen.
Montags bis donnerstags: 14:00 – 23:00 Uhr.
Freitag und Samstag: 14:00 – 00:00 Uhr.
Sonntag: 11:00 – 23:00 Uhr.