Die Ratsmehrheit in Münster aus Grünen, SPD, Volt und FDP hat beschlossen, den Zuschuss für den regionalen Netzwerkverein Münsterland e.V. ab 2026 drastisch zu kürzen. Konkret soll die Förderung um 50 Prozent reduziert werden. Dieser Beschluss wurde ohne Rücksprache mit den betroffenen Landkreisen getroffen und sorgt für heftige Kritik.
Der Münsterland e.V. wird gemeinschaftlich von der Stadt Münster sowie den Landkreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf getragen. Der Verein fördert die regionale Vernetzung und ist ein bedeutender Akteur für Wirtschaft, Tourismus und Kultur im Münsterland. Die Entscheidung des Rats gefährdet diese Zusammenarbeit laut der CDU massiv. Die Landräte der Kreise appellierten ebenfalls an Münster, den Zuschuss für den Münsterland e.V. nicht zu kürzen.
Besonders scharf äußerte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Weber zur Entscheidung der Rathausmehrheit. Er bezeichnete die Haltung der Koalition als „arrogant“ und warf ihr vor, die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land zu verkennen. „Diese Maßstäbe sind verrutscht“, kritisierte Weber. Er warnte, dass Münster selbst Schaden nehmen werde, wenn die Verbindung zur Region geschwächt wird.
Parallel zur Kürzung des Zuschusses plant die Stadt Münster, 250.000 Euro für ein weiteres Freizeitbad bereitzustellen. Dieses Projekt wird jedoch ebenfalls kontrovers diskutiert. Weber bezeichnete die Planungskosten als „unsinnig“, da das Vorhaben mit geschätzten 90 Millionen Euro aktuell nicht finanzierbar sei. Die Entscheidung, ein solches Projekt gegenüber der regionalen Zusammenarbeit zu priorisieren, stößt auf Unverständnis.
Die Kürzung der Zuschüsse stellt den Münsterland e.V. vor große Herausforderungen. Ohne ausreichende finanzielle Unterstützung könnte der Verein seine Arbeit für die Region nicht wie gewohnt fortsetzen. Kritiker fordern die Ratsmehrheit auf, ihre Entscheidung zu überdenken und die Bedeutung der regionalen Kooperation anzuerkennen.