
Der Stadtrat hat ein Kfz-Durchfahrverbot für die Coerheide beschlossen. Die Maßnahme betrifft den Abschnitt zwischen der Kanalbrücke Hessenweg und dem Recyclinghof und soll den Verkehr in diesem sensiblen Gebiet erheblich reduzieren. Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr bleibt weiterhin erlaubt, doch für alle anderen Fahrzeuge gilt die Sperrung.
Ein zentraler Grund für diese Entscheidung ist der Schutz der angrenzenden Rieselfelder, eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Region. Seit der Sperrung der nahegelegenen Coermühle im Jahr 2021 hat sich die Verkehrslast in der Coerheide verdreifacht. Dadurch sind nicht nur Straßen und Randstreifen stark beschädigt worden, sondern auch das empfindliche Ökosystem der Rieselfelder wurde belastet.
Das hohe Verkehrsaufkommen in der Coerheide hat weitreichende Konsequenzen. Die Straße ist nur drei Meter breit und für den starken Kfz-Verkehr ungeeignet. Besonders gefährlich ist die Situation für Fußgänger und Radfahrer, die sich die schmale Fahrbahn mit Autos und Lastwagen teilen müssen.
Gleichzeitig führt die hohe Verkehrsfrequenz zu zunehmenden Schäden an den Randstreifen. Fahrzeuge weichen regelmäßig aus, um den Gegenverkehr zu passieren, was zu erheblichen Reparaturkosten von rund 40.000 Euro geführt hat. Das Kfz-Durchfahrverbot für die Coerheide soll diese Probleme künftig verhindern und das Naturgebiet entlasten.
Die Rieselfelder sind als Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Sie bieten vielen bedrohten Vogelarten einen wichtigen Lebensraum. Durch die Sperrung der Coerheide für den Kfz-Durchgangsverkehr sollen Lärm, Schadstoffbelastung und Störungen durch Fahrzeuge reduziert werden.
Die Verringerung des Verkehrs soll Brut- und Rastplätze weniger beeinträchtigen. Zudem werden Tier- und Pflanzenbestände langfristig geschützt. Die Auswirkungen dieser Maßnahme werden nach einem Jahr überprüft. Sollte sie sich als erfolgreich erweisen, könnte die Regelung dauerhaft bestehen bleiben.
Für Besucher des Recyclinghofs ändert sich die Anfahrt. Künftig ist die Zufahrt ausschließlich über die Straße „Zum Heidehof“ möglich. Die Durchfahrt durch die Coerheide ist nicht mehr gestattet.
Diese Maßnahme stellt sicher, dass der Recyclinghof nicht mehr als Abkürzung für den Durchgangsverkehr genutzt wird. Gleichzeitig bleibt die Erreichbarkeit für Anwohner und Landwirte gewährleistet.
Während die Coerheide für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt wird, bleibt der Hessenweg weiterhin offen. Die Verkehrslast dort ist deutlich geringer, sodass eine Sperrung nicht notwendig erscheint. Die Interessen der Anwohner wurden in die Entscheidung einbezogen.
Zudem gibt es keine Pläne für neue Parkplätze in der Umgebung der Rieselfelder. Das Gebiet soll vor zusätzlichem Parksuchverkehr geschützt bleiben, um die Natur möglichst ungestört zu lassen.
Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt auf eine nachhaltige Verkehrslenkung, die nicht nur die Sicherheit verbessert, sondern auch den langfristigen Schutz der Rieselfelder gewährleistet.