Der Zustand des Aasees in Münster hat sich seit Anfang September 2024 spürbar verbessert. Noch im Sommer bestand die Gefahr, dass das Ökosystem kippen könnte. Durch die sommerlich-warmen Temperaturen und hohen Nährstoffeinträge kam es im Juli und August zu massiven Blaualgen-Konzentrationen. Diese Algen führten nicht nur zu Warnungen vor dem Kontakt mit dem Wasser, sondern auch zu Algenteppichen im Bereich der Aaseekugeln und Hafenanlagen.
Blaualgen, oder auch Cyanobakterien genannt, vermehren sich unter warmen Bedingungen besonders stark. In den heißen Sommermonaten konnten sie sich daher schnell ausbreiten und zu einem Sauerstoffmangel im Wasser führen. Dies wäre für das Ökosystem des Aasees verheerend gewesen, denn Sauerstoffmangel kann das Sterben von Fischen und anderen Wasserlebewesen verursachen. Ein solches Kippen des Gewässers hätte dramatische Folgen für die Umwelt.
Um die Situation zu stabilisieren, installierte die Stadt im Juli Belüfter im Aasee. Diese Geräte sollten dafür sorgen, dass es Rückzugsorte mit genügend Sauerstoff für die Fische gibt. Diese Maßnahme war Teil einer langfristigen Präventionsstrategie, die seit dem Fischsterben im Jahr 2018 entwickelt wurde. Die Belüfter zeigten Erfolg und bleiben noch ein bis zwei Wochen im Einsatz, auch wenn sich die Situation bereits entspannt hat.
Seit Anfang September führte ein Wetterumschwung zu kühleren Temperaturen, die das Wachstum der Blaualgen deutlich verlangsamten. Die Konzentration der Algen ist gesunken, liegt jedoch immer noch über dem Grenzwert für Badegewässer. Da der Aasee und der Fluss Aa allerdings keine offiziellen Badegewässer sind, führt die Stadt keine weiteren Untersuchungen durch.
Ein weiterer Schritt in der Präventionsstrategie ist die Reduzierung des Nährstoffeintrags in das Gewässer. Hierzu plant die Stadt eine enge Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, um zu verhindern, dass durch Düngemittel über die Flüsse zu viele Nährstoffe in den Aasee gelangen. Diese Maßnahmen sollen langfristig dazu beitragen, die Wasserqualität zu verbessern und die Blaualgen dauerhaft zu reduzieren.
Trotz der positiven Entwicklung appelliert die Stadt weiterhin an die Bevölkerung, eigenverantwortlich mit dem Wasser des Aasees umzugehen. Direkter Kontakt mit dem Wasser sollte vermieden werden, da die Algenkonzentration noch immer über den Grenzwerten liegt. Wer am Aasee unterwegs ist, sollte daher auf Warnhinweise achten und im Zweifel Abstand vom Wasser halten.