
Olpe- Am 14. Juni 2025 wurde in Kirchhundem, Kreis Olpe, der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Nordrhein-Westfalen offiziell bestätigt. Das infizierte Wildschwein wurde im Rahmen einer gezielten Suchaktion entdeckt. Über 50 Einsatzkräfte und rund 40 Spürhunde waren an der Aktion beteiligt. Weitere Wildschweinkadaver wurden in der Nähe des Fundorts entdeckt – deren Untersuchungsergebnisse stehen noch aus. Die Sorge im Münsterland wächst – denn die Afrikanische Schweinepest ist hoch ansteckend und breitet sich schnell aus. Auch für die landwirtschaftlich geprägten Kreise in der Region steigt damit das Risiko eines Ausbruchs.
Zwar liegt der betroffene Fundort im Sauerland, doch die Nähe zum Münsterland bereitet Experten Sorgen. Denn Wildschweine kennen keine Verwaltungsgrenzen. Ein Überspringen des Virus in angrenzende Regionen – darunter auch das südliche Münsterland – ist nicht auszuschließen. Landwirtschaftsbetriebe und Jägerschaften in der Region wurden bereits sensibilisiert. Auch die Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu sein.
Rund um den Fundort in Kirchhundem wurde eine Schutzzone eingerichtet. Ziel ist es, eine weitere Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Olpe und darüber hinaus zu verhindern. Das Kreisveterinäramt warnt eindringlich davor, Waldgebiete im betroffenen Areal zu betreten oder tote Wildtiere eigenständig zu melden. Stattdessen sollen Funde direkt an das LANUV übermittelt werden – telefonisch oder per E-Mail.
Die Afrikanische Schweinepest ist für den Menschen ungefährlich, für Haus- und Wildschweine jedoch fast immer tödlich. Es gibt weder eine Impfung noch eine Behandlungsmöglichkeit. Deshalb ist Prävention entscheidend. Experten betonen, dass vor allem der Mensch als Überträger fungiert – etwa durch kontaminierte Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge oder Essensreste.
Die Afrikanische Schweinepest stammt ursprünglich aus Afrika und trat 2014 erstmals in der EU auf. Deutschland verzeichnete erste Ausbrüche 2024 in Hessen und Rheinland-Pfalz. Dass nun auch NRW betroffen ist, war laut Landwirtschaftsministerin Gorißen „nur eine Frage der Zeit“. Gerade im Münsterland mit seiner dichten Schweinehaltung könnten die Folgen eines Ausbruchs gravierend sein – wirtschaftlich wie seuchenrechtlich.
Die Behörden setzen auf umfassende Öffentlichkeitsarbeit. Über Presse, Onlineportale und soziale Medien werden Verhaltenstipps und Meldewege kommuniziert. Bürgerinnen und Bürger im Münsterland sollten besonders vorsichtig sein, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern. Vorsicht, Hygiene und schnelle Meldungen sind jetzt der Schlüssel.