Die Atemwegsinfektionen in NRW, insbesondere in Westfalen und dem Münsterland, haben in den letzten Wochen stark zugenommen. Verschiedene Virentypen wie Corona-, RS- und Rhinoviren breiten sich in der Region aus. Besonders betroffen sind Kinder und junge Erwachsene, die aufgrund ihrer niedrigeren Impfquote und der hohen Anzahl an sozialen Kontakten ein erhöhtes Risiko tragen. Auch erste Influenza-Fälle sind bereits verzeichnet worden, obwohl dies für die Jahreszeit ungewöhnlich ist.
In NRW zirkulieren aktuell verschiedene Viren, die zu einem starken Anstieg der Atemwegsinfektionen führen. Neben den bekannten Corona-Viren sind vor allem RS- und Rhinoviren präsent. Die Viren verbreiten sich rasch, was auf die hohe Kontaktfrequenz vieler junger Menschen und Kinder zurückzuführen ist. Auch Influenza-Fälle treten ungewöhnlich früh auf und könnten auf eine schwere Grippewelle in diesem Winter hindeuten.
Kinder und jüngere Erwachsene sind in dieser Infektionswelle besonders betroffen. Der Grund dafür liegt in der vergleichsweise niedrigen Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe sowie in der Tatsache, dass sie häufig soziale Kontakte pflegen, zum Beispiel in Schulen oder Freizeitgruppen. Diese Faktoren führen zu einer schnellen Verbreitung der Atemwegsinfektionen in diesen Altersgruppen.
Trotz des deutlichen Anstiegs der Infektionen bleibt die Zahl der schweren Atemwegserkrankungen auf dem Niveau der Vorjahre. Besonders ältere Menschen über 60 Jahre sind durch ihre höhere Impfquote gegen Corona und Influenza besser geschützt. Allerdings bietet die Impfung keinen Schutz gegen das RS-Virus, das weiterhin ein Risiko darstellt und bei älteren Menschen zu schweren Verläufen wie Lungenentzündungen führen kann.
Das aktuelle Infektionsgeschehen stellt auch das Gesundheitssystem in NRW vor große Herausforderungen. Viele medizinische Fachangestellte sind selbst erkrankt, was dazu führt, dass einige Arztpraxen den normalen Betrieb nicht mehr aufrechterhalten können. Um dem entgegenzuwirken, fordert der Verband der westfälischen Kassenärzte, dass die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung weiterhin bestehen bleibt.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der Belastung des Gesundheitssystems werden politische Maßnahmen gefordert. Eine dauerhafte Einführung der telefonischen Krankschreibung könnte Entlastung bringen und den Praxen in dieser schwierigen Zeit helfen, den Betrieb aufrechtzuerhalten.