
ie CDU Münster spricht sich entschieden gegen Kürzungen bei der städtischen Schulsozialarbeit in Münster aus – insbesondere im Stadtteil Kinderhaus-West, wo Schulen bereits heute stark gefordert sind. Zwei CDU-Ratsmitglieder machten sich nun vor Ort ein Bild und fordern: Keine Kürzungen auf dem Rücken der Schwächsten.
In Münster-Kinderhaus-West, einem Stadtteil mit teils herausfordernden sozialen Bedingungen, ist Schulsozialarbeit längst nicht mehr wegzudenken. An allen fünf städtischen Schulen – darunter zwei Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium – wird die Arbeit von Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern täglich gebraucht.
Babette Lichtenstein van Lengerich, CDU-Ratsfrau für Kinderhaus, betont: „Diese Schulen sind auf Schulsozialarbeit angewiesen. Hier geht es nicht um Luxus, sondern um Notwendigkeit.“ Gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Meik Bruns, schulpolitischer Sprecher der CDU Münster und Vorsitzender des städtischen Schulausschusses, traf sie sich mit der Schulleitung der Grundschule Kinderhaus-West, um die aktuelle Lage zu besprechen.
Ein Blick auf die Zahlen der Grundschule Kinderhaus-West macht die Brisanz deutlich: Von den 275 Schülern haben 201 einen Migrationshintergrund, 39 Kinder benötigen sonderpädagogische Förderung – darunter sieben mit geistigen Einschränkungen. Seit diesem Jahr werden zusätzlich Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen aufgenommen, die an der Papst-Johannes-Schule keinen Platz mehr gefunden haben.
„Ohne Schulsozialarbeit wäre der Schulalltag nicht mehr zu bewältigen“, sagt Schulleiter Andreas Born. Seine Stellvertreterin Judith Schiffer ergänzt: „Viele Familien brauchen intensive Unterstützung – sei es bei Behördengängen, beim Ausfüllen von Anträgen oder in familiären Krisensituationen.“
145 Kinder der Schule beziehen Leistungen der öffentlichen Hand. Das Beantragen dieser Hilfen sei ohne professionelle Begleitung durch Schulsozialarbeiter für viele Eltern kaum machbar. Die CDU Münster warnt: Kürzungen Schulsozialarbeit Münster würden diese ohnehin benachteiligten Familien hart treffen.
Für Lichtenstein van Lengerich und Bruns ist klar: „Jede Stelle in der städtischen Schulsozialarbeit ist wichtig und muss erhalten bleiben.“ Besonders in einem Stadtteil wie Kinderhaus, in dem Integration und Inklusion tagtäglich gelebt werden, sei es „verantwortungslos, gerade hier den Rotstift anzusetzen“, so Bruns.
Die CDU-Ratsmitglieder fordern daher vom Stadtrat und der Verwaltung eine klare Zusage: Kein Stellenabbau bei der Schulsozialarbeit – weder in Kinderhaus-West noch in anderen sozial belasteten Stadtteilen. Es gehe um Chancengerechtigkeit für alle Kinder, unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund.
Die Debatte über Kürzungen bei der Schulsozialarbeit Münster ist Teil der Haushaltsdiskussionen für das Jahr 2025. Die Stadt sucht Einsparpotenziale, auch im Bildungsbereich. Doch genau hier setzt die Kritik der CDU Münster an: „Wer bei der Schulsozialarbeit spart, spart an der falschen Stelle“, sagt Meik Bruns. Die langfristigen Folgen mangelnder Unterstützung im Bildungsumfeld könnten deutlich höhere Kosten in der Jugendhilfe oder im Sozialwesen nach sich ziehen.
Mit Blick auf die aktuelle Bildungspolitik in Münster fordert die CDU daher ein Umdenken: Prävention durch stabile Schulsozialarbeit sei nachhaltiger und wirksamer als spätere Intervention. Die Investition in Kinder sei eine Investition in die Zukunft der Stadt.
In einer zunehmend diversen Stadtgesellschaft ist Schulsozialarbeit kein freiwilliges Extra, sondern eine Grundvoraussetzung für funktionierende Schulen. Besonders in einem Stadtteil wie Kinderhaus-West, wo kulturelle Vielfalt auf ökonomische Herausforderungen trifft, sind Schulsozialarbeiter wichtige Brückenbauer zwischen Schule, Familie und Verwaltung.
„Ohne diese Hilfe droht der Bildungserfolg vieler Kinder zu scheitern“, warnt CDU-Ratsfrau Lichtenstein van Lengerich. Die CDU Münster will sich deshalb weiterhin dafür einsetzen, dass die Stadt ihrer Verantwortung nachkommt – auch wenn der Haushalt unter Druck steht.
Das Gespräch mit der Schulleitung Kinderhaus-West soll nicht das letzte gewesen sein. Die CDU Münster plant weitere Besuche in betroffenen Stadtteilen, um sich direkt vor Ort ein Bild von den Auswirkungen möglicher Kürzungen zu machen. „Wir wollen nicht aus der Ferne urteilen, sondern mit den Menschen sprechen, die täglich mit den Herausforderungen konfrontiert sind“, so Bruns.
Dabei wird auch ein Augenmerk auf die gesamtstädtische Schulpolitik in Münster gelegt. Die CDU will den Dialog mit Schulen, Trägern und Eltern intensivieren, um gemeinsam Lösungen zu finden – und um deutlich zu machen, dass Kürzungen bei der Schulsozialarbeit keine Option sind.