Münster. Nach einem Gefahrgutaustritt im Bereich der Fachhochschule Münster hat die Feuerwehr am Freitagvormittag großräumig abgesperrt. Betroffen sind die Heisenbergstraße und die Corrensstraße in Münsters Norden. Polizei und Feuerwehr sind mit zahlreichen Kräften im Einsatz, um die Lage zu sichern und mögliche Gefahren auszuschließen.
Wie die Polizei mitteilt, wurde die Fachhochschule vorsorglich evakuiert. Studierende und Mitarbeitende mussten die Gebäude verlassen, während Einsatzkräfte Messungen durchführten und das betroffene Areal absicherten. Noch ist unklar, welche Substanz ausgetreten ist und wie es zu dem Vorfall kommen konnte.
Inzwischen steht fest: Im Keller der Fachhochschule kam es offenbar zu einem Defekt an einer Abwasseranlage. Dabei wurde Schwefelwasserstoff freigesetzt – ein stark riechendes und in höherer Konzentration gefährliches Gas. Laut Feuerwehr war der Stoff in der Luft messbar, weshalb sofort umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet wurden.
In dem betroffenen Kellerbereich werden zudem Säuren und Lacke gelagert und verarbeitet, was den Einsatz zusätzlich erschwert. Die Feuerwehr überprüft derzeit, ob durch die chemischen Stoffe weitere Reaktionen entstanden sein könnten.
Die Feuerwehr Münster ist weiterhin mit einem Gefahrgutzug und Messfahrzeugen im Einsatz. Ziel ist es, die Quelle und Ausbreitung der Gase vollständig zu kontrollieren und mögliche Rückstände zu beseitigen. Erst nach Abschluss der Messungen kann entschieden werden, wann die Sperrungen aufgehoben werden.
