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Germanwings-Absturz: Ein Kampf um Gerechtigkeit

Germanwings-Absturz: Ein Gericht entscheidet über Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen des Selbstmordattentats vom 24. März 2015.
Foto: Patrick Schulz

Am 24. März 2015 zerschellt ein Germanwings-Flugzeug in den Alpen. 150 Menschen sterben bei diesem absichtlichen Germanwings-Absturz, ausgelöst durch den Co-Piloten. Übermorgen entscheidet ein Gericht, ob die Hinterbliebenen auf mehr Gerechtigkeit hoffen dürfen.

Ein tragischer Verlust

Unter den Opfern befanden sich die Opernsängerin Maria Radner, ihr Sohn Felix und ihr Partner Sascha. Maria Radners Eltern, Karin und Klaus Radner aus Haan bei Düsseldorf, besuchen seither jede Woche das Grab ihrer Tochter, ihres Enkels und ihres Schwiegersohnes. „Das gibt uns ein gutes Gefühl, sie zu besuchen und uns um ihr Grab zu kümmern“, sagt Klaus Radner.

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Germanwings-Absturz: Die Trauer bleibt

Für die Radners ist die Zeit seit dem Germanwings-Absturz stehen geblieben. Klaus Radner erklärt: „Unsere Perspektive für die Zukunft hat sich total geändert. Wir hätten gerne unseren Enkel aufwachsen sehen, seine ersten Fußballspiele besucht und die Schulzeit miterlebt.“ Maria Radner war eine erfolgreiche Opernsängerin, die auf den großen Bühnen der Welt sang. Ihr Vater wollte sie am 24. März 2015 vom Flughafen abholen, doch das Schicksal entschied anders.

Der Germanwings-Absturz und seine Folgen

Die Germanwings-Maschine stürzte auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf ab. Laut Abschlussbericht hatte sich der Co-Pilot Andreas Lubitz allein im Cockpit verschanzt und den Kapitän ausgesperrt, um den tödlichen Sinkflug einzuleiten. Lubitz litt seit Jahren an Depressionen und wollte seinem Leben ein Ende setzen, indem er 149 Menschen mit in den Tod riss. Klaus Radner kämpft seitdem für die Aufklärung der Katastrophe und schloss sich einer Sammelklage gegen die Lufthansa an.

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Der juristische Kampf

Übermorgen wird das Landgericht Essen entscheiden, ob die Klage auf höheres Schmerzensgeld weitergeführt oder abgewiesen wird. Anwalt Elmar Giemulla vertritt 192 Angehörige und betont: „Der Absturz dauerte zehn Minuten. In dieser Zeit mussten die Passagiere hilflos miterleben, wie der Kapitän verzweifelt versuchte, die Tür aufzubrechen. Das ist ein unsägliches Leid, das angemessen entschädigt werden muss.“ Die Lufthansa hat den Angehörigen bislang 65.000 Euro Schmerzensgeld pro Opfer gezahlt, was viele als unzureichend empfinden.

Ein Leben in Trauer

Klaus Radner hat 140.000 Euro in eigene Recherchen investiert, um die Umstände des Germanwings-Absturzes zu klären. Der Verlust seiner Familie und der juristische Kampf haben ihn und seine Frau Karin einsam gemacht. Klaus Radner erklärt: „Ich möchte wissen, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Es muss herausgefunden werden, warum ein psychisch kranker Co-Pilot ein Flugzeug steuern durfte.“

Hoffnung auf Gerechtigkeit

Die Radners gedenken ihrer Tochter Maria, ihrem Enkel Felix und dessen Vater Sascha in ihrem Garten mit einer eigens angefertigten Skulptur. „Wir werden weiter kämpfen. Das sind wir unseren toten Kindern schuldig“, sagt Klaus Radner. Das Gerichtsurteil könnte den Weg zur restlosen Aufklärung der Katastrophe ebnen.