
Am Verkehrsknotenpunkt A43/B51/Weseler Straße, besser bekannt als „die Spinne“, kommt es zu einer Großbaustelle und mehreren Sperrungen. Es entsteht derzeit eine der größten Brücken Münsters . Ziel des Projekts ist es, den Verkehrsfluss im Süden der Stadt nachhaltig zu verbessern. Dabei setzen die Verantwortlichen auf eine moderne Stahlverbundbauweise, die eine besonders langlebige und belastbare Konstruktion ermöglicht. Seit Ende März laufen die ersten sichtbaren Stahlbauarbeiten auf Hochtouren.
Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Verkehrsmodernisierungsplans für Münster. Angesichts wachsender Pendlerzahlen und des zunehmenden Güterverkehrs ist die Entlastung dieses wichtigen Verkehrsknotens dringend erforderlich.
Im Zentrum des Projekts steht der sogenannte „Überflieger“ – eine große Brücke, die künftig eine direkte Verbindung über die Spinne hinweg ermöglichen soll. Die Brücke wird in Stahlverbundbauweise errichtet, einer Bauweise, bei der Stahlträger und Betonplatten miteinander verbunden werden. Diese Kombination vereint die hohe Zugfestigkeit von Stahl mit der Druckfestigkeit von Beton. Das Ergebnis: eine robuste, effiziente und vergleichsweise schnelle Konstruktion.
Neben der Brücke selbst werden auch angrenzende Auf- und Abfahrten modernisiert. So soll der Verkehrsfluss nicht nur verbessert, sondern auch langfristig gesichert werden.
Die Entscheidung für die Stahlverbundbauweise hat mehrere Gründe. Zum einen lässt sich die Brücke durch diese Methode schneller errichten, was vor allem in stark frequentierten Bereichen wie der Spinne von Vorteil ist. Zum anderen überzeugt die Bauweise durch Langlebigkeit, Wartungsarmut und hohe Belastbarkeit.
Ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Bauteile können größtenteils vorgefertigt und dann vor Ort montiert werden. Das reduziert nicht nur den Aufwand auf der Baustelle, sondern minimiert auch die Einschränkungen für den laufenden Verkehr.
Im nächsten Abschnitt des Projekts werden die Stahlhohlkästen aufgelegt. Diese Elemente bilden die tragende Struktur der Brücke. Sie werden per Schwertransport aus Nordhausen zur Baustelle gebracht. Der Transport dieser tonnenschweren Bauteile erfordert nicht nur eine exakte Planung, sondern auch temporäre Sperrungen im Straßenverkehr.
Nach dem Auflegen folgen umfangreiche Betonarbeiten. Die Brückenplatte wird aus Hochleistungsbeton gegossen und mit den Stahlteilen verbunden – der Kern der Stahlverbundbauweise. Damit erhält das Bauwerk seine endgültige Form und Festigkeit.
Im Mai kommt es an mehreren Tagen zu nächtlichen Sperrungen, um die Montagearbeiten sicher durchführen zu können:
7. Mai, 18 Uhr bis 8. Mai, 6 Uhr: Sperrung der Auffahrt Weseler Straße auf die B51
8. Mai, 18 Uhr bis 9. Mai, 6 Uhr: Sperrung der Abfahrt A43 in Richtung Weseler Straße (Innenstadt)
14. Mai, 18 Uhr bis 15. Mai, 6 Uhr: Sperrung der Abfahrt A43 zur Weseler Straße – beide Richtungen betroffen
15. Mai, 18 Uhr bis 16. Mai, 6 Uhr: Wieder Sperrung der Auffahrt Weseler Straße auf die B51
Die Sperrungen sind bewusst in die Abend- und Nachtstunden gelegt worden, um die Auswirkungen auf den Berufsverkehr so gering wie möglich zu halten. Eine großräumige Umleitung wird ausgeschildert.
Trotz der Einschränkungen bleibt die Verbindung zwischen der B51 und der A43 (Anschlussstelle Münster-Süd) weiterhin befahrbar. Der Verkehr kann also in Teilen auch während der Bauphasen aufrechterhalten werden. Das ist vor allem der durchdachten Bauabwicklung zu verdanken, bei der einzelne Abschnitte zeitlich versetzt errichtet werden.
Die Kombination aus klassischer Methode und sogenannter Expressbrückentechnik ermöglicht einen schnellen Fortschritt bei gleichzeitig hoher Bauqualität.
Laut aktuellem Bauzeitenplan sollen bis August 2025 alle Stahlhohlkästen montiert sein. Bis dahin werden alle zentralen Stahlelemente des Brückenkörpers eingebaut. Im Anschluss folgen Restarbeiten, wie der Einbau der Fahrbahndecke, Leitplanken, Entwässerungssysteme und die Anbindung an das bestehende Straßennetz.
Die endgültige Verkehrsfreigabe ist für das Frühjahr 2026 geplant – pünktlich zum Start in die wärmere Jahreszeit und das damit verbundene höhere Verkehrsaufkommen.