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Künstliche Intelligenz im Vitus-Bad rettet Kind vor dem Ertrinken

Eine Künstliche Intelligenz im Vitus-Bad Everswinkel rettet einem Kind das Leben – ein Vorzeigefall moderner Sicherheit.
Foto: hartono subagio

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Eine Künstliche Intelligenz hat im Vitus-Bad in Everswinkel einem vierjährigen Mädchen das Leben gerettet. Der Vorfall am Karfreitag, dem 18. April, zeigt eindrucksvoll, wie moderne Technik im Notfall blitzschnell reagieren kann. Unsere Redaktion hat mit Vitus-Bad-Geschäftsführer Dr. Dietrich Meendermann gesprochen.

Das 4-jährige Mädchen war nur kurz unter Wasser, bevor der aufmerksame Bademeister eingreifen konnte. Gleichzeitig wurde er durch das System „Lynxight“ alarmiert – eine KI-gestützte Software, die ungewöhnliche Bewegungsmuster erkennt und Notfälle meldet. Sie analysierte die Situation sofort und gab per Smartwatch Alarm.

Die Künstliche Intelligenz wird im Vitus-Bad bereits seit einiger Zeit eingesetzt. 14 Kameras – auch im Außenbereich – erfassen Bewegungen, werten sie aus und schlagen bei Auffälligkeiten Alarm. Der entscheidende Unterschied: Die KI lernt kontinuierlich dazu, denn jeder Vorfall kann mit einem Feedback bewertet werden. War es wirklich ein Notfall? Falls ja, verbessert das System sein Verhalten beim nächsten Mal. Falls nicht, erkennt es ähnliche Muster später besser ein.

Warum eine KI wie im Vitus-Bad Leben retten kann

Dr. Dietrich Meendermann, Geschäftsführer des Vitus-Bads, ist nach dem Vorfall erleichtert. Das Kind konnte reanimiert werden und ist laut Meendermann „vital und munter“. Er ist glücklich darüber, dass so schnell erfolgreich eingegriffen werden konnte.

Besonders hervorzuheben ist, dass das System aus Israel stammt und zuvor im Rahmen einer Tagung vorgestellt wurde. Danach wurde es direkt angeschafft – ein mutiger, aber offenbar sehr weitsichtiger Schritt. Denn: Technik allein reicht nicht aus, aber in Kombination mit geschultem Personal ergibt sich ein starkes Sicherheitsnetz.

KI im Vitus-Bad soll auch andere Bäder inspirieren

Das Vitus-Bad ist damit ein Vorreiter. Andere Kommunen könnten diesem Beispiel folgen. Immerhin ist das System lernfähig, ressourcenschonend und ergänzt menschliche Überwachung sinnvoll. Zwar ersetzt es den Bademeister nicht, doch es verschafft ihm im Ernstfall wertvolle Sekunden. Und genau die können – wie am 18. April – über Leben und Tod entscheiden. Und genau diese fehlten im Fall Hamm – mit tragischem Ausgang. Ein sechsjähriger Junge ertrank. Gegen 14:30 Uhr entdeckten Badegäste den leblosen Körper des Kindes im Wasser. Der Bademeister wurde sofort alarmiert und begann umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen – jedoch leider ohne Erfolg.

Der dramatische Unterschied zwischen den beiden Vorfällen zeigt, was künstliche Intelligenz im Schwimmbad leisten kann: Sekunden entscheiden – und Technik kann sie schenken.

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