
Am Freitagabend versammelten sich tausende Menschen auf dem Domplatz in Münster bei der Kundgebung gegen Rechts, um ein Zeichen zwei Tage vor der Bundestagswahl 2025 zu setzen. Während die Polizei die Teilnehmerzahl auf rund 4.000 bezifferte, sprach Carsten Peters, Sprecher des veranstaltenden Bündnisses, von etwa 6.000 Menschen, die sich an der Kundgebung beteiligten. Die Veranstaltung verlief friedlich, dennoch war die Stimmung von großer Entschlossenheit geprägt.
Im Unterschied zu anderen Kundgebungen waren diesmal keine Vertreter politischer Parteien als Redner zugelassen. Stattdessen kamen verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen zu Wort, darunter der Jugendrat Münster, Busters Münster sowie der DGB. Die Veranstalter hatten bewusst entschieden, Parteien keine Redebeiträge zu geben, um zu vermeiden, dass die Kundgebung zu einer Wahlveranstaltung wird. Die Rednerinnen und Redner betonten die Bedeutung des gesellschaftlichen Engagements und warnten davor, demokratische Werte als selbstverständlich zu betrachten.
Mehrere Redner verurteilten erneut die gemeinsame Abstimmung der CDU mit der AfD im Bundestag. Ansonsten stand im Fokus der Kritik die AfD und der bundesweite Rechtsruck. In mehreren Redebeiträgen wurde angesprochen, dass antifeministische und queerfeindliche Narrative gezielt von rechten Gruppierungen instrumentalisiert werden. Auch wurde betont, dass rechte Parteien gezielt gegen Minderheiten hetzen, um gesellschaftliche Spaltungen zu vertiefen. Dies sei eine bewusste Strategie, um demokratische Strukturen zu untergraben und autoritäre Ideologien zu stärken.
Wie bereits bei früheren Demonstrationen ließen die Teilnehmer ihrer Empörung lautstark freien Lauf. Immer wieder erschallten „Schämt euch“-Rufe, die sich vor allem gegen Vertreter der CDU und AfD richteten. Auch wurden Sprechchöre für eine offene und diverse Gesellschaft angestimmt. Die Stimmung war kämpferisch, aber gewaltfrei. Viele Demonstrierende trugen Plakate mit Slogans wie „Münster bleibt bunt“ oder „Kein Platz für Hass“.
Die Demonstration in Münster reiht sich in eine Serie bundesweiter Proteste gegen den Rechtsruck ein. In den vergangenen Wochen haben bereits mehr als 1,25 Millionen Menschen in verschiedenen Städten für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte demonstriert. Auch in Münster war die Botschaft ähnlich.
Die Organisatoren zeigten sich mit der Veranstaltung zufrieden und kündigten an, dass der Protest gegen Rechts weitergehen werde.