
Vor dem Landgericht Düsseldorf steht der 23-jährige Marcel M. aus Gronau. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, von 2022 bis 2023 kriminelle Gruppen mit Mietfahrzeugen versorgt zu haben. Diese Autos kamen gezielt bei Geldautomatensprengungen zum Einsatz. Die Anklage lautet auf Beihilfe zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion.
Marcel M. mietete hochmotorisierte Fahrzeuge wie Audi und Mercedes mit bis zu 400 PS an. Diese stellte er den Kriminellen für ihre Taten zur Verfügung. Die Polizei ermittelte, dass die Täter gestohlene Kennzeichen anbrachten, um Spuren zu verwischen. In vielen Fällen holten Mittelsmänner die Fahrzeuge in Gronau ab und brachten sie zum Tatort.
Laut Anklage half die 22-jährige Verlobte von Marcel M. bei der Organisation. Neben der Fahrzeugbereitstellung sorgte sie dafür, dass die Autos nach den Taten gesäubert und zurückgeführt wurden.
Als die Polizei Marcel M. festnahm, entdeckten die Beamten 46.000 Euro Bargeld. In einem der Fluchtfahrzeuge fanden Ermittler 60.000 Euro aus einer Geldautomatensprengung. Die Beute wurde unter den Beteiligten aufgeteilt.
Die Täter erbeuteten pro Tat zwischen 28.000 und 137.000 Euro. Noch dramatischer wog der angerichtete Sachschaden. Explosionen zerstörten ganze Gebäude, Trümmer flogen in einem weiten Umkreis. In manchen Fällen summierten sich die Schäden auf bis zu 500.000 Euro.
Besonders tragisch war ein Fall nahe Pforzheim. Dort kam ein Mensch bei einer Flucht nach einer Geldautomatensprengung ums Leben. Die Täter gingen skrupellos vor und gefährdeten Menschenleben.
Obwohl Marcel M. und einige seiner Komplizen gefasst wurden, sind noch nicht alle Täter identifiziert. Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort und sucht nach weiteren Beteiligten. Besonders brisant: Die Gruppe beobachtete gezielt Medienberichte zu den Geldautomatensprengungen. So versuchten sie, Erkenntnisse der Ermittler frühzeitig nachzuvollziehen und sich abzusichern.
Der Prozess in Düsseldorf soll nun aufdecken, wie tief Marcel M. aus Gronau in das kriminelle Netzwerk verstrickt war. Zudem bleibt die Frage offen, welche Hintermänner noch zur Verantwortung gezogen werden könnten.