
Die Stadt Münster ist seit 2025 Mitglied im Rainbow Cities Network und macht damit deutlich, wie ernst sie das Thema Gleichstellung und Sichtbarkeit von LSBTIQ*-Personen nimmt. Mit dem Beitritt zum internationalen Netzwerk setzt die Stadt nicht nur ein symbolisches Zeichen, sondern verpflichtet sich zu konkreten Maßnahmen gegen Diskriminierung und für Vielfalt im Alltag.
Im Jahr 2022 stellten mehrere Ratsfraktionen in Münster gemeinsam den Antrag, der Stadt den Beitritt zum Rainbow Cities Network zu ermöglichen. Zwei Jahre später – im September 2024 – folgte die Entscheidung: Der Rat der Stadt stimmte dem Vorschlag mehrheitlich zu. Damit war der Weg frei für den nächsten Schritt. Im Jahr 2025 wurde Münster schließlich als 56. Stadt in das Rainbow Cities Network aufgenommen. Dieser Beitritt gilt als wichtiger Meilenstein und ist das Ergebnis eines über Jahre gewachsenen Engagements.
Das Rainbow Cities Network vereint aktuell rund 60 Städte weltweit. Alle Mitglieder setzen sich aktiv für die Rechte von LSBTIQ*-Menschen ein. Ziel ist es, voneinander zu lernen und erfolgreiche Maßnahmen zur Gleichstellung auf kommunaler Ebene weiterzugeben und auszubauen. Durch den regelmäßigen Austausch profitieren alle Städte vom Wissen und den Erfahrungen der anderen.
Bereits vor dem offiziellen Beitritt überzeugte Münster mit konkreten Projekten. Ein zentrales Beispiel ist der Arbeitsplan zur Gleichstellung geschlechtlicher Identitäten, der zwischen 2020 und 2023 in der Stadtverwaltung umgesetzt wurde. Dadurch wurden strukturelle Veränderungen möglich, die queeren Mitarbeitenden zugutekommen.
Auch das Gedenkprojekt „Vergessene Verfolgte“ wurde als Vorzeigeinitiative eingereicht. Es erinnert an die historische Verfolgung queerer Menschen und trägt zur Aufarbeitung dieser Verbrechen bei. Zusätzlich setzte Münster klare Zeichen im öffentlichen Raum. Ampelfiguren in Regenbogenoptik an der Windthorststraße, eine Regenbogenbank, Regenbogenflagge am Polizeipräsidium Münster
sowie ein bunter Zebrastreifen am Hafenplatz machen Vielfalt sichtbar. Selbst das Polizeipräsidium zeigt mit einer Regenbogenflagge Haltung.
Darüber hinaus hisst die Stadt jedes Jahr am 17. Mai – dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobie – die Regenbogenflagge. Auf diese Weise wird ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt. Gleichzeitig stärkt Münster dadurch die Sichtbarkeit und Anerkennung queerer Lebensrealitäten.
Diese vielfältigen Maßnahmen machen deutlich, wie entschlossen Münster für Gleichstellung eintritt. Die Stadt zeigt damit, dass Vielfalt nicht nur ein Ziel ist, sondern aktiv gestaltet und sichtbar gemacht wird.
• Seit 2025 ist Münster offizielles Mitglied im Rainbow Cities Network.
• Ziel ist die nachhaltige Gleichstellung von LSBTIQ*-Personen auf lokaler Ebene.
• Sichtbare Zeichen wie Regenbogen-Zebrastreifen und queere Ampelsymbole stärken die Vielfalt im Stadtbild.
• Der internationale Austausch hilft, neue Impulse für mehr Akzeptanz zu setzen.
Die Mitgliedschaft im Rainbow Cities Network ist für Münster kein Endpunkt, sondern ein Ausgangspunkt für weiteres Engagement. Der bestehende Aktionsplan LSBTIQ* soll bis Frühjahr 2025 überarbeitet und um neue Maßnahmen ergänzt werden. Dabei fließen Erkenntnisse aus dem internationalen Austausch mit ein, sodass Münster nicht nur lokal, sondern europaweit als Vorreiterin für Vielfalt gilt.
Ob durch sichtbare Zeichen im Stadtbild oder durch strukturelle Veränderungen in der Verwaltung – Münster bekennt sich klar zur Gleichstellung aller Menschen. Das Rainbow Cities Network bietet dabei die nötige Plattform, um Fortschritt gemeinsam mit anderen Städten aktiv zu gestalten. Mehr zum Thema: Queeres Leben in NRW: Zwischen Akzeptanz und alltäglicher Diskriminierung