Akuter Personalmangel bei Eisenbahnunternehmen sorgt regelmäßig für Zugausfälle. Besonders betroffen ist die Eurobahn, die ihren Fahrplan bereits im April 2024 reduziert hat. Zunächst galt die Einschränkung bis Juli, jetzt jedoch bis mindestens Weihnachten. Um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken, benötigt NRW jährlich 400 Neueinstellungen. Aktuell bildet die Eurobahn 22 neue Triebfahrzeugführer*innen aus, um diesen Bedarf zu decken.
Die Reduzierung des Fahrplans trat am 8. April 2024 in Kraft. Dies betraf die Linien RB 65, RB 66 und RB 67. Ziel war es, die Zuverlässigkeit der verbleibenden Fahrten zu erhöhen. Als Folge wurde die Verkehrsleistung der Eurobahn um 21,70 Prozent gesenkt. Die Quote der ausgefallenen Eurobahn-Züge sank in den ersten drei Tagen des neuen Fahrplans von 8,19 auf 2 Prozent.
Die Eurobahn hat bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern. So wurde ein Direktbus zwischen Detmold und Bielefeld eingerichtet. Seit der Fahrplanänderung sind die personalbedingten Zugausfälle in OWL auf 0,5 Prozent und im TWN auf 0,6 Prozent gesunken. Diese Maßnahmen zeigen erste Erfolge, doch die Herausforderungen bleiben bestehen.
Der Fachkräftemangel ist nicht nur ein regionales, sondern ein bundesweites Problem. Hohe Krankenstände verschärfen die Situation zusätzlich. Diese Faktoren machen es schwierig, den Personalbedarf schnell zu decken und führen weiterhin zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Fahrgäste müssen sich auf längere Reisezeiten und Umstiege einstellen, bestätigte der NWL.
Nicht erbrachte Leistungen werden entweder nicht bezahlt oder mit Strafzahlungen belegt. Ein Entzug des Auftrags der Eurobahn ist jedoch vertraglich nicht möglich. Der NWL plant, die Eurobahn zu einem symbolischen Kaufpreis zu übernehmen. Eine Entscheidung darüber könnte noch in diesem Jahr fallen. Diese Übernahme könnte langfristig zu einer Stabilisierung des Betriebs beitragen.
Die Fahrplanänderungen bleiben bis mindestens Dezember 2024 bestehen. Trotz der Reduzierung und der getroffenen Maßnahmen bleibt die Lage angespannt. Es ist entscheidend, dass weiterhin in die Ausbildung neuer Fachkräfte investiert wird, um langfristig eine stabile und zuverlässige Verkehrsleistung sicherzustellen. Nur so kann der akute Personalmangel bei Eisenbahnunternehmen nachhaltig überwunden werden.