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Das Schwarze Schaf, eine beliebte Institution im Nachtleben von Münster, hat überraschend seine Türen geschlossen. Nach fast zwei Jahrzehnten, in denen die Tanzbar und der Club am Alten Fischmarkt einen festen Platz in der Partyszene der Stadt hatte, musste das Schwarze Schaf aufgrund finanzieller Schwierigkeiten Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Münster hat nun das Insolvenzverfahren eröffnet, was das endgültige Aus für den Club bedeuten könnte.
Am 3. Juli 2024 wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Hartig und Schorn OHG, die das Schwarze Schaf betrieb, eröffnet. Unter dem Aktenzeichen 81 IN 29/24 wird die Insolvenz nun offiziell beim Amtsgericht Münster geführt. Als Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Dr. Frank Kreuznacht aus Münster bestellt, der nun die Aufgabe hat, die Vermögensverhältnisse zu prüfen und die Gläubigerforderungen zu koordinieren.
Anzeige Die ersten Signale, dass es dem Schwarzen Schaf wirtschaftlich nicht gut geht, wurden bereits im Mai 2024 sichtbar, als ein Insolvenzantrag eingereicht wurde. Die finanzielle Situation war so angespannt, dass die Eröffnung des Verfahrens durch das Gericht unvermeidlich war. Dr. Kreuznacht hat Gläubiger und Vertragspartner bereits dazu aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum 4. September 2024 anzumelden.
Seit seiner Gründung im Dezember 2001 war das Schwarze Schaf mehr als nur ein Club. Es war ein Treffpunkt für Feierwütige und ein Ort, an dem sich die verschiedensten Menschen der Stadt begegneten. Ob man hier alte Freunde traf oder neue Bekanntschaften schloss – die Atmosphäre war einzigartig. Man munkelte in Münster sogar, dass das Schwarze Schaf der ideale Ort sei, um eine Begleitung für die Nacht zu finden. Dieser Ruf machte den Club für viele zum letzten Anlaufpunkt des Abends. Die beiden Dancefloors boten sowohl Schlager und Kneipenfeeling im vorderen Bereich als auch angesagte House- und Club-Musik im hinteren Saal. Der Club galt vielen als sichere Anlaufstelle für rauschende Partynächte. Besonders an Feiertagen wie Weihnachten, wo es oft das letzte offene Lokal für all diejenigen war, die der familiären Weihnachtsfeier entfliehen wollten.
Ein prägender Moment in der Geschichte des Clubs war der Brand im Jahr 2012, nach dem eine aufwändige Renovierung notwendig wurde. Trotz dieses Rückschlags gelang es den Betreibern, den Club erfolgreich wiederzueröffnen und seinen Kultstatus aufrechtzuerhalten. Der Mix aus nostalgischem Kneipenflair und modernem Clubbing zog jedes Wochenende hunderte Gäste an.
Warum das Schwarze Schaf insolvent wurde, liegt in mehreren Faktoren. Einer der Hauptgründe dürfte die wirtschaftliche Belastung durch die Corona-Pandemie gewesen sein. Die monatelangen Schließungen und die daraus resultierenden Umsatzeinbrüche haben viele Clubs und Gastronomiebetriebe in Münster und deutschlandweit in finanzielle Schieflagen gebracht. Auch wenn der Club nach den Pandemie-Beschränkungen wieder öffnen konnte, war der wirtschaftliche Schaden offenbar zu groß, um die Verluste auszugleichen.
Hinzu kommen steigende Betriebskosten und die veränderten Ausgehgewohnheiten der jüngeren Generation, die es Clubs schwerer machen, wirtschaftlich zu bestehen. Zwar gab es im Jahr 2012 eine umfassende Renovierung des Gebäudes, aber dieser große Aufwand und die damit verbundenen Investitionen könnten die finanzielle Situation weiter belastet haben.
Ob das Schwarze Schaf nach der Insolvenz eine Zukunft hat, ist derzeit unklar. Am 25. September 2024 fasnd im Amtsgericht Münster eine Gläubigerversammlung statt, in der über den weiteren Verlauf des Verfahrens und mögliche Lösungen beraten wurde. Dabei steht unter anderem die Frage im Raum, ob der Club weitergeführt oder liquidiert wird.
Eines ist sicher: Für viele Münsteraner ist die Schließung des Schwarzen Schafes ein herber Verlust. Der Club war für viele Generationen ein fester Bestandteil des Nachtlebens und wird in den Erinnerungen vieler Gäste weiterleben.
