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Sicherheit auf dem Karneval in NRW 2025: Strengere Regeln und hohe Kosten

Rosenmontag oder auch Karneval 2025 in Münster, alles zur Strecke und den Straßensperrungen. Sicherheitsmaßnahmen für den Karneval in NRW 2025
Foto: Carolin Schwegmann

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Der Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen beginnt am 27. Februar. Doch nach den Anschlägen in München und Magdeburg stehen die Feiern unter verschärfter Sicherheitskontrolle. Polizei, Städte und Veranstalter haben die Schutzmaßnahmen intensiv überarbeitet, um Besucherinnen und Besucher bestmöglich zu sichern. Besonders Lkw-Sperren, zusätzliche Kontrollen und mehr Sicherheitspersonal stehen im Fokus.

Sicherheitsmaßnahmen für den Karneval in NRW 2025 – was sich ändert

Die Polizei setzt auf eine verstärkte Präsenz in allen großen Karnevalshochburgen. Bereitschaftspolizisten sollen die lokalen Einsatzkräfte unterstützen. Zudem werden verdachtsunabhängige Kontrollen durchgeführt, um Messer oder andere gefährliche Gegenstände aus den Festgebieten fernzuhalten.

Zum Schutz vor Fahrzeugangriffen werden Betonbarrieren und mobile Absperrungen errichtet. Auch Lkw-Sperren sollen verhindern, dass schwere Fahrzeuge in Menschenmengen fahren können. Diese Maßnahmen bedeuten jedoch hohe Kosten für die Veranstalter, die immer stärker unter finanziellen Druck geraten.

Kontroverse um Sicherheitskosten und Verantwortung

Die geplanten Sicherheitsmaßnahmen sind nicht unumstritten. Die Polizei setzt sich für noch strengere Regeln ein, während Karnevalsvereine die hohen Sicherheitsauflagen und steigenden Kosten kritisieren. Das Innenministerium NRW betont, dass die Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich sind, jedoch in Zusammenarbeit mit der Polizei an Konzepten arbeiten.

Städte setzen auf individuelle Sicherheitskonzepte

Die Schutzmaßnahmen variieren je nach Stadt. Besonders in den Hochburgen Köln, Düsseldorf und Münster gibt es deutliche Anpassungen:

Köln: Waffenverbotszonen und hohe Sicherheitskosten

In Köln werden großflächige Waffenverbotszonen eingerichtet, insbesondere im Zülpicher Viertel. Die Polizei setzt auf verdachtsunabhängige Kontrollen, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die Stadt rechnet mit Sicherheitskosten von über 3,5 Millionen Euro allein für den Rosenmontagszug, eine finanzielle Belastung, die kaum tragbar erscheint.

Düsseldorf: Glasverbot und Durchfahrtsbeschränkungen

In der Düsseldorfer Altstadt gilt ein Glasverbot, um Verletzungsrisiken zu minimieren. Zusätzlich gibt es für Anwohnerinnen und Anwohner in der Carlstadt spezielle Durchfahrtsgenehmigungen, um das Sicherheitskonzept nicht zu gefährden.

Münster: Mehr Zufahrtssperren als je zuvor

In Münster wird die Zahl der Zufahrtssperren von 40 auf 63 erhöht. 49 Lkw-Blockaden sollen verhindern, dass Fahrzeuge in die Karnevalszüge rasen. Einige Reisebusse aus den Niederlanden werden ebenfalls als Barrieren genutzt.

Bonn: Bewährte Sicherheitskonzepte bleiben bestehen

In Bonn wird weitgehend auf bestehende Sicherheitsmaßnahmen gesetzt. Lediglich punktuelle Anpassungen sind geplant, um auf aktuelle Bedrohungslagen zu reagieren.

Aachen: Mehr Straßensperren entlang des Rosenmontagszuges

Aachen verstärkt die Sperren entlang des Umzugswegs. Die Stadt stellt zusätzliche mobile Absperrungen bereit, um Besucherinnen und Besucher bestmöglich zu schützen.

Dortmund und Duisburg: Strenge Sperrkonzepte

In Dortmund und Duisburg liegt der Fokus auf dem Schutz vor Fahrzeugangriffen. Strenge Zufahrtsbeschränkungen und verstärkte Absperrungen sollen mögliche Bedrohungen minimieren.

Weitere Städte mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen

Auch in kleineren Städten gibt es angepasste Maßnahmen:

  • Krefeld: Veranstalter kritisieren Sicherheitsauflagen als übertrieben. Besonders Straßen mit wenig Publikumsverkehr seien unnötig gesperrt.
  • Rietberg: Hohe Sicherheitskosten im fünfstelligen Bereich stellen eine Herausforderung für die Veranstalter dar.
  • Schloss Holte-Stukenbrock: Mehr Sicherheitspersonal und verstärkte Absperrmaßnahmen sollen für ein sicheres Fest sorgen.
  • Attendorn: Mobile und feste Poller ergänzen die bestehenden Sicherheitsbarrieren.
  • Moers: Die Zahl der Straßensperren wurde im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Wegen gestiegener Sicherheitskosten wurde der Karnevalsumzug verkürzt.
  • Mülheim: Die Stadt übernimmt die Organisation der Absperrmaßnahmen, doch die hohen Kosten für zusätzliches Sicherheitspersonal belasten die Karnevalsvereine.
  • Neukirchen-Vluyn: Die Durchführung des Karnevalszuges ist noch ungewiss. Das Sicherheitskonzept befindet sich in der finalen Planungsphase.
  • Viersen: Aufgrund bereits hoher Sicherheitsstandards aus den Vorjahren sind keine wesentlichen Anpassungen nötig.
  • Wuppertal: Hier wird es keinen Karnevalszug geben, da es an Sponsoren und städtischer Unterstützung fehlt.

Steigende Sicherheitsanforderungen stellen Veranstalter vor Herausforderungen

Die Diskussion um die Sicherheitsmaßnahmen für den Karneval in NRW 2025 bleibt bestehen. Während die Polizei weitere Verschärfungen fordert, kämpfen die Veranstalter mit steigenden Kosten und organisatorischen Hürden.

Viele Städte setzen auf bewährte Schutzmaßnahmen, verstärken jedoch Sperren und Kontrollen. Die Debatte über die Verantwortlichkeiten zwischen Vereinen, Kommunen und der Polizei dürfte auch in den kommenden Jahren weitergehen.