
Der Straßenkarneval in Nordrhein-Westfalen beginnt am 27. Februar. Doch nach den Anschlägen in München und Magdeburg stehen die Feiern unter verschärfter Sicherheitskontrolle. Polizei, Städte und Veranstalter haben die Schutzmaßnahmen intensiv überarbeitet, um Besucherinnen und Besucher bestmöglich zu sichern. Besonders Lkw-Sperren, zusätzliche Kontrollen und mehr Sicherheitspersonal stehen im Fokus.
Die Polizei setzt auf eine verstärkte Präsenz in allen großen Karnevalshochburgen. Bereitschaftspolizisten sollen die lokalen Einsatzkräfte unterstützen. Zudem werden verdachtsunabhängige Kontrollen durchgeführt, um Messer oder andere gefährliche Gegenstände aus den Festgebieten fernzuhalten.
Zum Schutz vor Fahrzeugangriffen werden Betonbarrieren und mobile Absperrungen errichtet. Auch Lkw-Sperren sollen verhindern, dass schwere Fahrzeuge in Menschenmengen fahren können. Diese Maßnahmen bedeuten jedoch hohe Kosten für die Veranstalter, die immer stärker unter finanziellen Druck geraten.
Die geplanten Sicherheitsmaßnahmen sind nicht unumstritten. Die Polizei setzt sich für noch strengere Regeln ein, während Karnevalsvereine die hohen Sicherheitsauflagen und steigenden Kosten kritisieren. Das Innenministerium NRW betont, dass die Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich sind, jedoch in Zusammenarbeit mit der Polizei an Konzepten arbeiten.
Die Schutzmaßnahmen variieren je nach Stadt. Besonders in den Hochburgen Köln, Düsseldorf und Münster gibt es deutliche Anpassungen:
In Köln werden großflächige Waffenverbotszonen eingerichtet, insbesondere im Zülpicher Viertel. Die Polizei setzt auf verdachtsunabhängige Kontrollen, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die Stadt rechnet mit Sicherheitskosten von über 3,5 Millionen Euro allein für den Rosenmontagszug, eine finanzielle Belastung, die kaum tragbar erscheint.
In der Düsseldorfer Altstadt gilt ein Glasverbot, um Verletzungsrisiken zu minimieren. Zusätzlich gibt es für Anwohnerinnen und Anwohner in der Carlstadt spezielle Durchfahrtsgenehmigungen, um das Sicherheitskonzept nicht zu gefährden.
In Münster wird die Zahl der Zufahrtssperren von 40 auf 63 erhöht. 49 Lkw-Blockaden sollen verhindern, dass Fahrzeuge in die Karnevalszüge rasen. Einige Reisebusse aus den Niederlanden werden ebenfalls als Barrieren genutzt.
In Bonn wird weitgehend auf bestehende Sicherheitsmaßnahmen gesetzt. Lediglich punktuelle Anpassungen sind geplant, um auf aktuelle Bedrohungslagen zu reagieren.
Aachen verstärkt die Sperren entlang des Umzugswegs. Die Stadt stellt zusätzliche mobile Absperrungen bereit, um Besucherinnen und Besucher bestmöglich zu schützen.
In Dortmund und Duisburg liegt der Fokus auf dem Schutz vor Fahrzeugangriffen. Strenge Zufahrtsbeschränkungen und verstärkte Absperrungen sollen mögliche Bedrohungen minimieren.
Auch in kleineren Städten gibt es angepasste Maßnahmen:
Die Diskussion um die Sicherheitsmaßnahmen für den Karneval in NRW 2025 bleibt bestehen. Während die Polizei weitere Verschärfungen fordert, kämpfen die Veranstalter mit steigenden Kosten und organisatorischen Hürden.
Viele Städte setzen auf bewährte Schutzmaßnahmen, verstärken jedoch Sperren und Kontrollen. Die Debatte über die Verantwortlichkeiten zwischen Vereinen, Kommunen und der Polizei dürfte auch in den kommenden Jahren weitergehen.