Eine aktuelle Umfrage, durchgeführt im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), hat ergeben, dass etwa 31 Prozent der Erwerbstätigen ab 50 Jahren beabsichtigen, vor dem regulären Rentenalter aus dem Berufsleben auszuscheiden. Diese Ergebnisse werfen wichtige Fragen zur Arbeitsmarktpolitik und den Bedürfnissen älterer Arbeitnehmer auf.
Die Umfrage zeigt klar, was sich ältere Beschäftigte wünschen, um länger im Berufsleben zu bleiben. An erster Stelle steht ein höheres Gehalt, das von 66,5 Prozent der Befragten genannt wurde. Noch bedeutender sind jedoch flexible Arbeitszeitmodelle und Unterstützung bei der individuellen Gestaltung des Renteneintritts, die jeweils von über 70,3 Prozent der Befragten bevorzugt werden.
Auch Personalverantwortliche und Geschäftsführer von über 300 Betrieben erkennen die Relevanz älterer Mitarbeiter. Über 75 Prozent der Unternehmen betrachten die Bindung älterer Beschäftigter in den nächsten drei Jahren als entscheidend. Da 46 Prozent der Unternehmen erwarten, dass in den nächsten fünf Jahren mehr als ein Viertel ihrer Belegschaft in den Ruhestand geht, gewinnt diese Einschätzung zusätzliche Bedeutung.
Trotz der klaren Wünsche der Arbeitnehmer bieten bisher nur etwas mehr als die Hälfte der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten an. Noch weniger Unternehmen ermöglichen eine individuelle Gestaltung des Renteneintritts. Hier besteht erheblicher Handlungsbedarf, um die Bedürfnisse der älteren Generation zu erfüllen und ihre wertvolle Erfahrung im Unternehmen zu halten.
Der Vorstandsvorsitzende der TK betont die immense Bedeutung der Generation 50plus für Unternehmen, besonders angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels. Ältere Beschäftigte bringen wertvolles Erfahrungswissen und starke Netzwerke mit. Eine positive Unternehmenskultur kann zudem den Wunsch fördern, länger im Job zu bleiben.
Die Studie zeigt auch einen Zusammenhang zwischen geringer Krankheit im jungen Alter und längerer Erwerbstätigkeit im Alter. Die Abrechnungsdaten von über 420.000 TK-versicherten Berufstätigen der Jahrgänge 1948 bis 1956 wurden analysiert und belegen diese Korrelation. Dies unterstreicht die Bedeutung präventiver Gesundheitsmaßnahmen und einer gesundheitsförderlichen Arbeitsumgebung.