Münster. Die Wuddi GmbH, Tochterunternehmen des Mercedes-Händlers Beresa, hat ihr Carsharing-Angebot in Münster und Umgebung überraschend eingestellt. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt, sei die Entscheidung eine direkte Folge der beendeten Zusammenarbeit mit dem bisherigen Franchise- und Technologiepartner Free2move. Dieser hatte die digitale Plattform und das Buchungssystem bereitgestellt, auf dem das Wuddi-Carsharing basierte.
Das Aus betrifft auch die Wuddi-Fahrzeuge in Partnerkommunen wie Rheine, Senden, Billerbeck und Altenberge. Laut Mitteilung der Gemeinden bleibt das Free2move-Konto der bisherigen Nutzer zwar aktiv, doch in der Region stehen keine Fahrzeuge mehr zur Verfügung. Offene Fahrten und Abrechnungen werden noch über Free2move abgewickelt.
Wuddi selbst äußerte sich offiziell bislang nicht näher zu den Hintergründen. Das Unternehmen war erst 2019 gegründet worden und hatte sich rasch zu einem festen Bestandteil der lokalen Mobilität entwickelt – mit Carsharing-Stationen in Münster, Rheine und weiteren Städten im Münsterland.
Unverändert weitergeführt wird hingegen das Wuddi Auto-Abo, mit dem Fahrzeuge für Zeiträume von einem bis zu 24 Monaten gemietet werden können. Das Modell richtet sich an Kunden, die flexible Mobilität ohne langfristige Bindung wünschen. Im Abo sind Versicherung, Wartung und Steuern bereits enthalten – die Nutzer müssen sich lediglich um das Tanken kümmern.
Mit dem Aus von Wuddi verliert Münster einen Anbieter im Bereich freier E-Carsharing-Flotten. Als größte verbliebene Alternative gilt nun der stationsbasierte Dienst Stadtteilauto/cambio, der in Münster rund 90 Stationen mit über 300 Fahrzeugen betreibt. Auch die Stadt Münster hatte das Carsharing-Angebot bislang als Teil ihrer nachhaltigen Mobilitätsstrategie betrachtet – insbesondere im Zusammenspiel mit Mobilstationen und ÖPNV-Verknüpfungen.
Wie es bei Wuddi weitergeht, bleibt offen. Möglich ist, dass sich das Unternehmen künftig ausschließlich auf das Abo-Modell und Firmenkundenlösungen konzentriert. Ein Wiedereinstieg in das Carsharing sei derzeit nicht angekündigt.
