Am Abend des 17. Februars 2019 begann, was ein unbeschwerter und gemütlicher Abend zwischen den Schwestern Rebecca und Jessica sein sollte. Rebecca, damals 15 Jahre alt, verbrachte die Nacht in dem Haus ihrer Schwester in Berlin-Britz. Die Pläne für die Nacht umfassten alles, was zu einem gelungenen Mädelsabend gehört: Pizza, Musik, Computerspiele. Florian, Jessicas Ehemann, war an diesem Abend nicht anwesend, da er einer Firmenfeier beiwohnte. Dies gab den Schwestern die Gelegenheit, wie in alten Zeiten, ungestört Zeit miteinander zu verbringen.
Als der Abend voranschritt und sich dem Ende neigte, bereiteten sich Rebecca und Jessica auf die Nacht vor. Jessica bezog das Schlafzimmer im ersten Stock, während Rebecca sich entschied, auf der Couch im Wohnzimmer zu übernachten. Diese Nacht sollte jedoch eine unerwartete Wendung nehmen, die das Leben der Familie Reusch für immer verändern würde.
In den frühen Morgenstunden kehrte Florian von der Firmenfeier zurück. Sein Heimkommen verlief unauffällig; er legte sich zu seiner Frau ins Bett und schlief kurz darauf ein. Jessica, die früh zur Arbeit aufstehen musste, verließ das Haus am nächsten Morgen um etwa sieben Uhr, ohne zu bemerken, dass etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Sie brachte ihre Tochter auf dem Weg zur Arbeit noch in die Kita, ohne einen Blick ins Wohnzimmer zu werfen, wo Rebecca geschlafen hatte.
Die ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmte, traten auf, als Rebeccas Mutter, Brigitte, versuchte, ihre Tochter am Morgen des 18. Februar zu erreichen. Um 7:15 Uhr rief sie Rebecca auf ihrem Handy an, um sicherzustellen, dass sie nicht verschlief und rechtzeitig zur Schule kam. Doch zu ihrer Verwunderung ging sofort die Mailbox an. Ein weiterer Anruf um 8:25 Uhr führte zum selben Ergebnis: Nur die Mailbox. Langsam wuchs die Besorgnis bei Brigitte.
Zwischenzeitlich, um 7:46 Uhr, registrierte das letzte Mal Rebeccas Handy eine Verbindung mit dem Router im Haus ihrer Schwester, ein Detail, das später von Bedeutung sein sollte. Sie schickte ihrer Freundin außerdem ein Bild via Snapchat, was darauf hindeutet, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch aktiv und höchstwahrscheinlich in Sicherheit war.
Die Unruhe innerhalb der Familie stieg, als klar wurde, dass niemand Rebecca gesehen oder seit dem Vorabend von ihr gehört hatte. Als Florian schließlich von Brigitte kontaktiert wurde, um nach Rebecca zu sehen, bestätigte er, dass sie nicht mehr im Haus war. Dies war ein alarmierender Moment, denn zu diesem Zeitpunkt hätte Rebecca bereits auf dem Weg zur Schule sein müssen. Eine Nachricht von Brigitte an Rebecca um 8:42 Uhr blieb unbeantwortet, was nur noch mehr Fragen aufwarf.
Von diesem Zeitpunkt an verdichteten sich die Anzeichen, dass Rebecca nicht einfach nur das Haus verlassen hatte, sondern dass etwas Ernsthafteres vorgefallen sein könnte. Was anfangs als eine einfache Sorge um eine mögliche Verspätung begann, verwandelte sich schnell in ein beunruhigendes Rätsel über Rebeccas Verbleib.
Alarmierung der Behörden
Die wachsende Besorgnis in der Familie führte dazu, dass Rebeccas Mutter am Abend des 18. Februars die Polizei informierte. Die Nachricht vom Verschwinden eines jungen Mädchens löste umgehend eine Reihe von Maßnahmen seitens der Behörden aus. Die Polizei begann mit ersten Befragungen in Rebeccas Umfeld und startete eine umfassende Suche.
Die Familie Mobilisiert Unterstützung
Am 19. Februar, einen Tag nach dem Verschwinden, organisierte die Familie eine Suchaktion. Sie verteilten Flugblätter in der Umgebung und baten die Öffentlichkeit um Mithilfe. Parallel dazu wurde ein Aufruf auf Facebook gestartet, der sich schnell verbreitete und die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich zog. Die Familie war entschlossen, nichts unversucht zu lassen, um Rebecca zu finden.
Polizei bittet um Mithilfe
Drei Tage nach dem Verschwinden, am 21. Februar, erfuhr die breitere Öffentlichkeit durch eine offizielle Mitteilung der Polizei von dem Fall. Die Polizei veröffentlichte ein Foto von Rebecca und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Diese Veröffentlichung markierte den Beginn einer intensiven Medienbeteiligung.
Großangelegte Suchaktionen
In den darauffolgenden Tagen intensivierte die Polizei ihre Bemühungen. Es wurden Suchaktionen in verschiedenen Bereichen Berlins und Brandenburgs durchgeführt. Unter anderem flogen Hubschrauber über potenzielle Gebiete und durchkämmten diese nach Spuren von Rebecca.
Festnahme von Florian
Ende Februar kam es zu einer dramatischen Wendung: Florian, der Schwager von Rebecca, wurde von der Polizei festgenommen. Es gab Hinweise, die ihn in Verbindung mit Rebeccas Verschwinden brachten. Diese Festnahme löste eine Welle der Spekulationen aus, sowohl in den Medien als auch unter der Bevölkerung.
Weitere Ermittlungen und Entwicklungen
Die Polizei setzte ihre Ermittlungen mit Hochdruck fort und prüfte eine Vielzahl von Hinweisen, die nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ eingegangen waren. Trotz der Festnahme und der intensiven Medienaufmerksamkeit gab es keine entscheidenden Durchbrüche, die zu Rebeccas Auffinden führten.
Weiterführende Suchaktionen
In den Wochen und Monaten nach dem Verschwinden wurden weitere Suchaktionen durchgeführt, einschließlich der Durchsuchung von Seen und Wäldern mit Tauchern und Spürhunden. Diese Bemühungen blieben jedoch ohne Erfolg.
Die Familie hält die Hoffnung aufrecht
Trotz der verstrichenen Zeit und der fehlenden konkreten Ergebnisse weigerte sich Rebeccas Familie, die Hoffnung aufzugeben. Sie appellierten wiederholt an die Öffentlichkeit und betonten, dass jede noch so kleine Information wichtig sein könnte.
1. Tötungsdelikt
Eine der vorherrschenden Theorien ist, dass Rebecca einem Verbrechen zum Opfer fiel. Diese Annahme wird unter anderem durch die Festnahme von Florian gestützt, der sich zum Zeitpunkt ihres Verschwindens im selben Haus aufhielt. Ungereimtheiten in seinen Aussagen und bestimmte Beweismittel führten zu Spekulationen, dass er möglicherweise in das Verschwinden involviert sein könnte.
2. Weglaufen
Eine weitere Theorie ist, dass Rebecca von zu Hause weggelaufen sein könnte. Diese Annahme basiert auf Zeugenaussagen und Hinweisen, die darauf hindeuten, dass Rebecca am Morgen ihres Verschwindens noch lebend gesehen wurde. Möglicherweise wollte sie aus persönlichen Gründen dem häuslichen Umfeld entfliehen.
3. Entführung
Die Möglichkeit einer Entführung wird ebenfalls in Betracht gezogen, insbesondere wegen des Fehlens konkreter Beweise, die auf ein Verbrechen im Haus ihrer Schwester hinweisen. Die Entführungstheorie stützt sich auf die Annahme, dass Rebecca von jemandem mitgenommen wurde, vielleicht sogar von jemandem, den sie kannte.
4. Unfall
Manche spekulieren, dass Rebecca einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen sein könnte, nachdem sie das Haus ihrer Schwester verlassen hatte. Diese Theorie könnte erklären, warum keine Spuren eines Kampfes oder einer Auseinandersetzung gefunden wurden.
5. Geplante Flucht
Einige Überlegungen gehen dahin, dass Rebecca ihre Flucht möglicherweise geplant hatte, was durch ihre Kommunikation über soziale Medien und den fehlenden Hinweisen auf ein gewaltsames Verschwinden gestützt wird.
Februar 2019: Das Verschwinden
Erste Ermittlungen und Verdächtigungen
Fortlaufende Ermittlungen und Hoffnung der Familie
Neue Entwicklungen und Ermittlungsansätze
Die jüngsten Ereignisse und Aussagen
Aktueller Stand und anhaltende Rätsel
Gegenwart 2024: Auch fünf Jahre nach dem Verschwinden bleibt der Fall Rebecca Reusch ungeklärt. Die Polizei vermutet ein Tötungsdelikt, aber eine Leiche wurde nie gefunden. Florian R. schweigt weiterhin zu den Vorwürfen. Der Fall bleibt einer der mysteriösesten und tragischsten Vermisstenfälle der jüngeren deutschen Geschichte, voller ungelöster Fragen und ungeklärter Umstände.