
Nach dem verheerenden Brand in der Klostergärtnerei der Alexianer in Münster im September 2024 gibt es nun einen Tatverdächtigen. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe bestätigte, dass ein Jugendlicher im Verdacht steht, das Feuer vorsätzlich gelegt zu haben. Weitere Details zum Motiv oder zur Tatnacht liegen bislang nicht vor. Der Verdächtige ist mittlerweile nach Karlsruhe umgezogen, wo sich nun auch die weiteren Ermittlungen konzentrieren.
Der Brand auf dem Gelände der Alexianer am Kappenberger Damm hatte schwere Folgen. Die Gärtnerei, in der rund 60 Menschen mit geistiger oder seelischer Beeinträchtigung arbeiteten, wurde vollständig zerstört. Für viele dieser Menschen war der Arbeitsplatz ein fester Anker im Alltag. Die Nachricht über den möglichen Täter sorgt nicht nur für Aufklärung, sondern auch für neue Fragen – vor allem zur Verantwortung und zur Sicherheit in sozialen Einrichtungen.
Trotz der Tragödie konnte schnell gehandelt werden. Die betroffenen Mitarbeitenden wurden auf andere Arbeitsbereiche des Alexianer-Campus verteilt. So wurde sichergestellt, dass niemand seine Tagesstruktur verliert. Die Alexianer betonen, wie wichtig ein stabiler Arbeitsalltag für die psychische Gesundheit der Beschäftigten ist. Besonders in Einrichtungen mit einem inklusiven Konzept ist Kontinuität ein zentrales Element der Betreuung.
Parallel zu den Ermittlungen wurde der Wiederaufbau der Gärtnerei gestartet. Erste bauliche Maßnahmen sind bereits sichtbar. Die Verantwortlichen der Alexianer zeigen sich entschlossen, das Projekt mit vereinten Kräften voranzutreiben. Denn die Gärtnerei ist nicht nur ein Ort der Beschäftigung, sondern auch eine Begegnungsstätte für Kunden, Mitarbeitende und Angehörige.
Die Gärtnerei am Kappenberger Damm hat über Jahre hinweg einen festen Platz im Leben vieler Münsteraner eingenommen. Vor allem die Stammkundschaft zeigt sich solidarisch. Zahlreiche Unterstützungsangebote und Spenden zeigen, wie groß die Wertschätzung für das Projekt ist. Die Alexianer betonen, dass genau diese Unterstützung dabei hilft, die Folgen des Feuers zu bewältigen.
Noch sind nicht alle Hintergründe zur Tat bekannt. Die Ermittlungsbehörden stehen weiterhin vor der Aufgabe, Licht ins Dunkel zu bringen. Ob der Jugendliche allein handelte oder weitere Personen beteiligt waren, ist aktuell unklar. Auch wie er Zugang zum Gelände bekam, ist Teil der laufenden Untersuchungen. Die Alexianer selbst arbeiten eng mit den Behörden zusammen und hoffen auf eine lückenlose Aufklärung.