
Ab dem 19. Mai beginnt in NRW eine ungewöhnliche Maßnahme: Spektakuläre Hubschrauberflüge zur Kontrolle der Stromnetze sollen mögliche Schäden frühzeitig erkennen und beheben helfen. Verantwortlich dafür ist der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion. Mit dieser Maßnahme will das Unternehmen seine Freileitungen, die auf imposanten Hochspannungsmasten quer durchs Land verlaufen, auf potenzielle Mängel prüfen. Die sogenannte Stromautobahn wird somit aus der Luft überwacht, um kritische Ausfälle zu verhindern und die Versorgungssicherheit auf hohem Niveau zu halten.
Amprion ergänzt mit dieser Aktion die bestehenden Bodeninspektionen, bei denen Monteure die Masten besteigen oder Drohnen zum Einsatz kommen. Die Luftkontrolle bringt jedoch zusätzliche Vorteile: Sie erlaubt einen schnellen Überblick über große Streckenabschnitte und ermöglicht den Blick auf sonst schwer zugängliche Komponenten der Infrastruktur. Die Flüge dienen nicht nur der Sicherheit, sondern sind auch ein spektakuläres Bild am Himmel.
Die Hubschrauberflüge zur Kontrolle der Stromnetze in NRW erfolgen mit moderater Geschwindigkeit – rund 25 Kilometer pro Stunde. Dabei befinden sich neben dem Piloten auch Technikexperten an Bord. Diese nutzen hochauflösende Kamerasysteme, um den Zustand der Leitungen und Masten im Detail zu erfassen. Die dabei entstehenden Aufnahmen ermöglichen eine präzise Analyse möglicher Schwachstellen.
Diese Form der Inspektion erfordert höchste Konzentration, denn die Flüge finden in sehr geringer Höhe und in unmittelbarer Nähe zu den Stromleitungen statt. Die besondere Herausforderung besteht nicht nur in der Technik, sondern auch in der Abhängigkeit vom Wetter. Nur bei klarer Sicht und stabilen Bedingungen können die Einsätze gefahrlos stattfinden. Bei Wind, Regen oder Sturm werden die Flüge verschoben.
Die Maßnahme betrifft weite Teile Nordrhein-Westfalens. Die spektakulären Hubschrauberflüge sind in verschiedenen Regionen geplant: Im Rheinland, am Niederrhein, im Ruhrgebiet, im Sauerland sowie in Ostwestfalen und Teilen des Münsterlands.
Zu den betroffenen Städten zählen unter anderem Münster, Ahaus, Drensteinfurt, Ahlen, Heiden, Velen, Oelde, Gronau, Werne sowie Halle, Bielefeld und Gütersloh. Die Auswahl dieser Gebiete basiert auf der Lage der zentralen Stromtrassen, die für die Versorgung der Regionen eine entscheidende Rolle spielen.
Geplant sind die Hubschrauberflüge bis zum 8. Juni 2025. Sollte das Wetter in diesem Zeitraum nicht mitspielen, kann sich die Aktion verlängern. Die Flüge müssen in sicherem Rahmen stattfinden – Sicherheit für Crew und Technik steht dabei an erster Stelle. Besonders die niedrige Flughöhe in Kombination mit den massiven Strommasten stellt hohe Anforderungen an die Flugbesatzung.
Gleichzeitig ist die Maßnahme ein sichtbares Zeichen dafür, wie moderne Technik und Präzision im Sinne der Energieversorgung zusammenwirken. Die fliegenden Kontrollen sind mehr als reine Technik – sie zeigen, wie wichtig Wartung und vorausschauende Planung im Energiesektor geworden sind.
Hinter der Maßnahme steht mit Amprion einer der größten Übertragungsnetzbetreiber Deutschlands. Mit Sitz in Dortmund ist das Unternehmen für das Höchstspannungsnetz in sieben Bundesländern verantwortlich. Über 11.000 Kilometer Stromtrassen werden durch Amprion betrieben. Damit ist das Unternehmen der zweitgrößte Netzbetreiber im Land und spielt eine Schlüsselrolle für die sichere Stromversorgung – nicht nur in NRW, sondern bundesweit.