
Die aktuelle Bewertung der Badestellen in NRW und im Münsterland 2024 zeigt ein insgesamt erfreuliches Bild: 99 Badestellen wurden mit der Bestnote „ausgezeichnet“ bewertet. Auch im Münsterland bestätigen viele Seen ihren guten Ruf und bieten hervorragende Wasserqualität. Doch nicht jede Badestelle konnte dieses Niveau halten. Einige wurden herabgestuft – darunter auch der bekannte Aasee in Bocholt. Was bedeutet das für Badegäste, und wie kommt es zu solchen Abwertungen? Die Wasserqualität in NRW unterliegt strengen Kontrollen und regelmäßigen Messungen, die für Transparenz sorgen.
Die Region Münsterland bietet eine Vielzahl attraktiver Badeseen, die regelmäßig überprüft werden. Zu den besten zählen der Offlumer See in Neuenkirchen, der Ternscher See in Selm sowie der Badesee in Saerbeck. Diese Gewässer erhielten 2024 erneut die Bewertung „ausgezeichnet“. Grundlage dieser Einstufung ist die EU-Badegewässerrichtlinie (2006/7/EG), die eine regelmäßige und flächendeckende Überwachung aller EU-Badestellen vorschreibt. Mindestens alle vier Wochen werden Proben entnommen und auf E. coli und intestinale Enterokokken untersucht – zwei Indikatoren für fäkale Verunreinigungen, die gesundheitsschädlich sein können.
Im Münsterland profitieren die Badestellen von einer insgesamt guten Wasserführung und einer stabilen Umweltlage. Der Einsatz von lokalen Behörden und Umweltämtern sorgt dafür, dass Verunreinigungen früh erkannt und beseitigt werden können. Deshalb gilt die Region als besonders verlässlich, wenn es um die Qualität natürlicher Badegewässer geht.
Trotz der positiven Gesamtentwicklung wurden einige Badestellen in NRW 2024 von „ausgezeichnet“ auf „gut“ herabgestuft – darunter auch der Aasee in Bocholt. Auch der Drilandsee in Gronau und das Millinger Meer sind betroffen. Diese Herabstufungen bedeuten nicht, dass die Seen plötzlich gefährlich wären. Vielmehr haben die regelmäßigen Messungen in den vergangenen Jahren leicht erhöhte Werte ergeben, die zwar noch unbedenklich sind, aber nicht mehr den strengsten Grenzwerten für die Bestnote entsprechen.
Solche Schwankungen können viele Ursachen haben: Starkregen kann belastetes Wasser in die Seen spülen, etwa durch überlaufende Kanalisationen oder landwirtschaftliche Einträge. Auch ein hoher Besucherdruck in den Sommermonaten kann sich negativ auswirken, wenn etwa keine ausreichende Infrastruktur vorhanden ist. Bei der Bewertung fließen mehrere Jahre in die Gesamtbewertung ein, sodass auch kurzfristige Verbesserungen nicht sofort zu einer höheren Einstufung führen.
Gerade in naturnahen Regionen wie dem Münsterland ist die Wasserqualität oft Schwankungen unterworfen. Dennoch ist die Kontrolle durch die Gesundheitsämter engmaschig und verlässlich. Mindestens 16 Proben aus vier Jahren sind notwendig, um eine Bewertung zu erstellen. Besonders bei Fließgewässern wie der Ems kann es nach Regenereignissen zu temporären Verunreinigungen kommen, weshalb dort unter Umständen Badeverbote ausgesprochen werden.
Wer sicher baden möchte, sollte sich stets an ausgewiesene EU-Badestellen halten. Dort besteht eine geringe gesundheitliche Gefahr. Schlecht bewertete oder nicht geprüfte Stellen können hingegen Magen-Darm-Erkrankungen oder Hautreizungen verursachen. In besonders belasteten Gewässern wurden sogar vereinzelt antibiotikaresistente Keime gefunden.
Ob ein See im Münsterland oder anderswo zum Baden geeignet ist, lässt sich schnell und einfach online prüfen. Die Plattform badegewaesser.nrw.de bietet eine interaktive Karte mit aktuellen Messwerten zu jeder Badestelle. Auch kurzfristige Warnungen oder temporäre Sperrungen werden dort veröffentlicht. Wer also sicher baden möchte, sollte vor dem Ausflug einen Blick auf diese Seite werfen.