
Münster. Seit dem 20. Juni wird Udo L. vermisst. Der 59-jährige Mann aus Gievenbeck lebt in einer betreuten Wohneinrichtung und gilt als orientierungslos. Bereits vergangene Woche haben wir über den Vermisstenfall berichtet. Nun läuft die Suche weiter auf Hochtouren. Die Polizei Münster bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.
Udo L. wurde zuletzt am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr in Gievenbeck gesehen. Seitdem fehlt jede Spur. Er ist etwa 1,70 Meter groß, hat eine kräftige Statur und trug bei seinem Verschwinden ein auffälliges Trikot von Borussia Dortmund, eine graue Hose und Turnschuhe. Aufgrund seiner geistigen Beeinträchtigung kann er sich kaum orientieren. Die Polizei geht davon aus, dass er zu Fuß unterwegs war oder eventuell Bus oder Bahn genutzt hat. Daher wird nicht nur in Münster gesucht, sondern auch im Umland.
Die Polizei Münster setzt verschiedene Mittel ein, um Udo L. zu finden. Neben Streifenwagen kamen bereits ein Polizeihubschrauber und Spürhunde zum Einsatz. Auch Videoaufnahmen von Haltestellen und Bahnhöfen werden ausgewertet. In den Stadtteilen Gievenbeck, Mecklenbeck und Roxel hängen inzwischen Suchplakate, die viele Bürgerinnen und Bürger freiwillig aufgehängt haben. Zusätzlich teilen Menschen den Vermisstenaufruf in sozialen Netzwerken. Besonders auf Reddit und Facebook zeigen sich viele User solidarisch.
Die Polizei prüft mehrere Szenarien. Möglich ist, dass sich Udo L. verirrt hat und nun in einem wenig frequentierten Bereich Schutz sucht – zum Beispiel in einem Park, einem Hinterhof oder einem leerstehenden Gebäude. Auch eine Fahrt mit Bus oder Bahn gilt als wahrscheinlich, denn Menschen mit Down-Syndrom reagieren oft auf visuelle Reize oder bekannte Orte, ohne das Ziel klar zu benennen.
Besonders problematisch ist die aktuelle Hitze. Wer sich längere Zeit draußen aufhält, ohne ausreichend Wasser zu trinken, kann schnell gesundheitliche Probleme bekommen. Die Polizei schließt daher einen medizinischen Notfall nicht aus und bittet alle Münsteranerinnen und Münsteraner, besonders aufmerksam zu sein – auch in abgelegenen Bereichen.
Wer glaubt, Udo L. gesehen zu haben, sollte sofort die Polizei informieren. Wichtig ist, ihn nicht zu bedrängen, sondern ruhig zu bleiben und in seiner Nähe zu bleiben, bis Hilfe eintrifft. Die Polizei rät dazu, direkt die 110 zu wählen. Jeder noch so kleine Hinweis kann helfen.