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Wildes Spektakel: Der traditionelle Wildpferdefang im Merfelder Bruch

Erleben Sie den traditionellen Wildpferdefang im Merfelder Bruch. Erfahren Sie mehr über dieses faszinierende Ereignis, bei dem jedes Jahr über 30 einjährige Hengste gefangen werden, um die Herde zu kontrollieren.
Foto: Klaus Stebani

Jedes Jahr findet im Merfelder Bruch ein besonderes Ereignis statt: der traditionelle Wildpferdefang. Bei diesem Spektakel werden über 30 einjährige Hengste per Hand gefangen, um die Herde zu kontrollieren. Die Veranstaltung zieht jedes Jahr Tausende von Zuschauern an, die dieses spannende und historische Ereignis hautnah miterleben wollen.

Der Wildpferdefang im Merfelder Bruch

Der traditionelle Wildpferdefang dient der Regulierung der rund 400 Tiere umfassenden Herde im Merfelder Bruch. Diese Gegend erstreckt sich über 360 Hektar und bietet den Dülmener Wildpferden seit über 180 Jahren ein geschütztes Zuhause. Die Kontrolle der Herde ist notwendig, da die jungen Hengste Revierkämpfe austragen und sich stark vermehren.

Ein jährliches Spektakel mit großer Zuschauerbeteiligung

Jedes Jahr verfolgen etwa 15.000 Zuschauer den Wildpferdefang im Merfelder Bruch. Sie feuern die Fänger an und sorgen für eine aufregende Atmosphäre. Die Fangmethode ist traditionell und erfolgt per Hand, was für beide Seiten eine aufregende, aber auch gefährliche Angelegenheit ist. Regelmäßig kommt es zu blauen Flecken bei den Fängern, die den jungen Hengsten gegenüberstehen.

Das Schicksal der gefangenen Hengste

Alle männlichen Tiere außer den Fohlen werden bei diesem Ereignis gefangen. Einzig zwei Tiere kehren jährlich für ein bis zwei Wochen zum Decken in die Herde zurück. Die gefangenen Hengste können später zahm und freundlich werden. Einige von ihnen entwickeln sich sogar zu zuverlässigen Reitponys.

Der historische Schutz der Dülmener Wildpferde

Seit über 180 Jahren steht die Herde der Dülmener Wildpferde unter dem Schutz der Familie von Croÿ. Trotz des historischen und traditionellen Charakters dieser Veranstaltung gibt es immer wieder Proteste von Tierschützern. Sie kritisieren den Stress, dem die Pferde beim Fang ausgesetzt sind.

Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd schafft Vertrauen und stärkt die Bindung. Dülmener Wildpferde, die gefangen und gezähmt werden, können zuverlässige Begleiter im Reitsport werden. Ihr eigenständiges Denken und ihre Zierlichkeit machen sie zu einzigartigen Tieren, die sich durch ihre Persönlichkeit auszeichnen.

Der traditionelle Wildpferdefang im Merfelder Bruch ist ein bedeutendes Ereignis, das tief in der Geschichte und Kultur der Region verwurzelt ist. Trotz der Herausforderungen und Proteste bleibt diese Veranstaltung ein faszinierendes Spektakel, das jedes Jahr viele Menschen anzieht. Der Schutz und die Pflege der Dülmener Wildpferde bleiben auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe.