
Die Fehlzeiten wegen Rückenschmerzen in Westfalen-Lippe haben im Jahr 2024 einen neuen Rekord erreicht. Mit über 3,7 Millionen Fehltagen verzeichnen Krankenkassen einen Anstieg von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rückenschmerzen zählen mittlerweile zu den größten Gesundheitsproblemen in der Region. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung (35,9 Prozent) befindet sich wegen Rückenbeschwerden in ärztlicher Behandlung. Besonders Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Die Beschwerden treten vor allem im unteren Rücken auf. 78 Prozent der Betroffenen klagen über Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Der Nacken- und Halswirbelbereich ist bei 54 Prozent betroffen, während 24 Prozent über Schmerzen im mittleren Rücken klagen. Die gesundheitlichen Belastungen beeinflussen die Lebensqualität vieler Menschen erheblich und führen immer häufiger zu Krankschreibungen.
Die Ursachen für den Anstieg der Fehlzeiten wegen Rückenschmerzen in Westfalen-Lippe sind vielfältig. Eine der Hauptursachen ist langes Sitzen, insbesondere bei Büroangestellten. Doch auch körperlich anstrengende Berufe, wie in der Pflege oder im Handwerk, erhöhen das Risiko für chronische Rückenprobleme. Ungünstige Arbeitsplatzbedingungen und eine schlechte Ergonomie verstärken die Problematik zusätzlich.
Viele Betroffene neigen dazu, sich zu schonen, wenn die Schmerzen auftreten. Doch dieses Verhalten kann langfristig zu Muskelabbau und einer Chronifizierung der Beschwerden führen. Experten warnen, dass fehlende Bewegung das Problem noch weiter verschärfen kann.
Regelmäßige körperliche Aktivität ist die beste Methode, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Trotzdem leidet ein großer Teil der Bevölkerung immer wieder unter Beschwerden. Rund 75 Prozent der Menschen in Westfalen-Lippe berichten, zumindest gelegentlich Rückenschmerzen zu haben.
Obwohl 99 Prozent der Betroffenen wissen, dass Bewegung hilft, fällt es vielen schwer, aktiv zu werden. 57 Prozent geben an, sich nicht motivieren zu können, während 35 Prozent der inaktiven Personen fehlende Zeit als Hauptgrund nennen. Experten raten daher, Bewegung fest in den Alltag zu integrieren, um langfristig Beschwerden zu vermeiden.
Die steigenden Fehlzeiten wegen Rückenschmerzen in Westfalen-Lippe zeigen, dass es dringend Maßnahmen braucht, um dieser Gesundheitskrise entgegenzuwirken. Unternehmen sollten verstärkt auf ergonomische Arbeitsplätze achten und präventive Maßnahmen fördern. Auch individuelle Strategien wie Sport, Physiotherapie und gezielte Rückenübungen können helfen, die Beschwerden zu reduzieren.
Solange die Hauptursachen nicht angegangen werden, könnten die Fehlzeiten in den kommenden Jahren weiter steigen. Prävention und Aufklärung sind daher entscheidend, um Rückenschmerzen langfristig zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu stärken.