
Dortmund/Münster. Die deutsche Modebranche steckt weiter in der Krise. Nun hat mit der Store Concept GmbH & Co. KG aus Dortmund ein weiterer Anbieter Insolvenz angemeldet. Betroffen ist auch die beliebte Marke Heimatliebe, die ihre Mode unter anderem über Händler in Münster und Warendorf vertreibt.
Am 29. September 2025 hat das Amtsgericht Dortmund das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Store Concept GmbH & Co. KG angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Marvin Bauernfeind von der Kanzlei BBL Brockdorff bestellt. Damit ist das Verfahren zwar eingeleitet, aber noch nicht endgültig eröffnet – ob eine Fortführung oder Abwicklung folgt, ist offen.
Das Unternehmen steht hinter dem Label Heimatliebe, das seit über zehn Jahren monatlich wechselnde Damenkollektionen anbietet. Produziert wird überwiegend in Italien, vor allem im Raum Florenz, was kurze Transportwege und eine flexible Lieferkette ermöglicht. Die Marke positioniert sich im mittleren Preissegment.
Von der Insolvenz betroffen sind auch zahlreiche Einzelhändler, die die Kollektionen von Heimatliebe führen. Laut Branchenverzeichnissen gehören dazu das Modehaus Petzhold am Prinzipalmarkt 5 in Münster sowie ebbers – das Modeerlebnis in Warendorf. Beide Häuser beziehen regelmäßig Ware aus Dortmund.
Für sie könnten Lieferverzögerungen oder Engpässe drohen, sollten neue Kollektionen ausbleiben. Auch der Versandhändler OTTO bietet Produkte von Heimatliebe an – ein Hinweis auf die deutschlandweite Reichweite des Labels, das bislang in über 400 Stores vertreten war.
Die Insolvenz von Store Concept reiht sich in eine Serie von Pleiten der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie ein. Steigende Lohnkosten, hohe Energiepreise und der zunehmende Druck des Onlinehandels machen vielen Unternehmen zu schaffen.
Erst im August 2025 hatte die Hamburger Marke Closed einen Insolvenzantrag gestellt – sie wurde wenig später von der Böck-Familie (Marc O’Polo) und dem Unternehmer Dieter Holzer übernommen. Beobachter sehen darin ein Beispiel, dass Sanierungen in der Branche möglich sind, wenn Investoren bereitstehen.
Ob die Marke Heimatliebe fortgeführt wird, ist derzeit unklar. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft laut Branchenkreisen alle Optionen – vom Verkauf über eine Sanierung in Eigenverwaltung bis hin zur Abwicklung.
Für die rund 400 Händler bundesweit, darunter auch mehrere im Münsterland, wäre das Aus der Marke ein herber Schlag. Kundinnen schätzen die farbenfrohen Muster und die europäische Fertigung der Kollektionen. Eine mögliche Rettung würde also nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch einen festen Bestandteil vieler Modegeschäfte in der Region sichern.